Völkerschlacht bei Leipzig: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. Juni 2022, 11:52 Uhr

Im Oktober 1913 feierte man im preußischen Deutschland mit großem Aufwand und öffentlicher Aufmerksamkeit das 100-jährige Jubiläum des Sieges über Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig.

Diese entscheidende und auch größte Schlacht der Befreiungskriege fand vom 16. bis zum 19. Oktober 1813 unweit von Leipzig statt. In dieser mit dem Begriff Völkerschlacht in die Geschichte eingegangenen Schlacht kämpften die Armeen Österreichs, Preußens, Russlands und Schwedens gemeinsam gegen die zahlenmäßig unterlegenen französischen Streitkräfte und brachten Napoleons Heer eine fürchterliche Niederlage bei. Es war nicht die letzte - aber es war die entscheidendste Schlacht. Damit wurde ein für alle mal Napoleons diktatorische Herrschaft in Europa beendet und der Rheinbund aufgelöst.
Der im Juli 1806 von 16 deutschen Fürsten gegründete Rheinbund war ein Bund mit Napoleon. Diese Länder traten zusammen mit einigen anderen deutschen Kleinterritorien aus dem "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation" aus und verpflichteten sich, Frankreich im Kriegsfall beizustehen und Soldaten zu stellen. Das deutsche Reich hatte sich aufgrund dieser politischen Entwicklung aufgelöst, woraufhin nach einem Ultimatum Napoleons Kaiser Franz II. am 6. August 1806 die römisch-deutsche Kaiserwürde niederlegte.
Reichelsheim gehörte 1813 zu Nassau und Nassau gehörte dem Rheinbund an. Auch die unter Frankreich zum Großherzogtum Hessen erhobene Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und die Reichsstadt Friedberg gehörten dem Rheinbund an und so standen sich in diesem Krieg unter Umständen Männer aus der örtlichen Nachbarschaft als feindliche Soldaten gegenüber.

Jetzt erscheint es erst einmal fraglich, warum denn in ganz Deutschland, 100 Jahre nach der Völkerschlacht, die Befreiung von Napoleon gefeiert wurde, wenn doch ein großer Teil der deutschen Fürstentümer mit Frankreich verbündet waren.
Nun, die sogenannten Befreiungskriege waren mit der Niederlage Frankreichs noch nicht zu Ende. Nach dem Zusammenbruch des Rheinbundes gründeten die ehemaligen Rheinbundstaaten auf dem Wiener Kongress 1814/15 den Deutsche Bund. Der Deutsche Bund war ein Staatenbund der „souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands“ mit dem Kaisers von Österreich und den Königen von Preußen, Dänemark und der Niederlande. Preußen war damit aber noch lange nicht zufrieden und befand sich auf dem besten Wege, eine Großmacht in Europa zu werden.

1866 kam es zwischen den beiden rivalisierenden Großmächten Osterreich und Preußen zu Auseinandersetzungen um die Führungsrolle im Deutschen Bund. Letztendlich siegte Preußen in diesem sogenannten deutsch-deutschen Krieg, woraufhin Österreich die Auflösung des Deutschen Bundes anerkennen mußte. Preußen erhielt Schleswig und Holstein und annektierte die souveränen Staaten Königreich Hannover, Herzogtum Nassau, Kurfürstentum Hessen sowie die Freie Stadt Frankfurt. Mit den übrigen Staaten nördlich des Mains gründete Preußen am 1. Juli 1867 den Norddeutschen Bund. 6 Jahre später kam es erneut zu einer Auseinandersetzung mit Frankreich und Preußen schaffte es, alle deutschen Staaten in diesem Krieg gegen Frankreich zu vereinen. Nach dem gemeinsamen Sieg gegen Frankreich kam es 1871 zur Gründung des Deutschen Reiches mit einem gemeinsamen preußischen Kaiser.
Nun war Deutschland in einem Reich vereint und so feierte man fortan den Jahrestag der Völkerschlacht im gesamten deutschen Land.
1913, zum 100-jährigen Jubiläumsfest der Völkerschlacht, dachte niemand mehr seiner politischen Zugehörigkeit von 1813 und Deutschland feierte Land auf Land ab den Tag der Befreiung von der französischen Vorherrschaft.

Vielerorts wurden Denkmäler gesetzt. Neben dem großen Völkerschlachtdenkmal in Leipzig wurde nahezu in jedem Ort ein Baum gepflanzt oder ein Stein gesetzt.

Die im Stadtgebiet anlässlich des 100. Jahrestages des Sieges der Alliierten über Frankreich in der Völkerschlacht bei Leipzig gesetzten und noch vorhandenen "Denkmäler":