Ortsteil Reichelsheim / Schulwesen / Einweihung der neuen Schule, Oktober 1956: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
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  Rhm_Schulfest_1956_1.jpg|Bürgermeister und Gemeindevertreter vor der "alten" Schule - dem heutigen Historischen Rathaus
 
  Rhm_Schulfest_1956_1.jpg|Bürgermeister und Gemeindevertreter vor der "alten" Schule - dem heutigen Historischen Rathaus
  Rhm_Schulfest_1956_2.jpg|Weihnachten im neuen Kindergarten an der Bingenheimer Straße (1939) [[Artikel der Rubrik "Damals" / Weihnachten im neuen Kindergarten|siehe auch: Artikel der Rubrik "Damals"]]
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  Rhm_Schulfest_1956_2.jpg|Der Festzug kommt am neuen Schulgebäude an [[Artikel der Rubrik "Damals" / Artikelname|siehe auch: Artikel der Rubrik "Damals"]]
 
  Rhm_Schulfest_1956_3.jpg|Kindergarten und Gemeindeverwaltung in der Bingenheimer Straße um 1940
 
  Rhm_Schulfest_1956_3.jpg|Kindergarten und Gemeindeverwaltung in der Bingenheimer Straße um 1940
 
  Rhm_Schulfest_1956_4.jpg|geplantes HJ-Heim hinter der Horloffbrücke - der heutige KiGa Steinbeißer (gebaut 1939)
 
  Rhm_Schulfest_1956_4.jpg|geplantes HJ-Heim hinter der Horloffbrücke - der heutige KiGa Steinbeißer (gebaut 1939)

Version vom 25. Oktober 2016, 21:36 Uhr

Text entnommen dem Buch "Reichelsheim in der goldenen Wetterau" aus dem Jahr 1992 - geschrieben von Hagen Behrens; Seiten 168 u. 169

Durch die große Zahl von Neubürgern entwickelte sich die Schulsituation zu einer Katastrophe: Im Historischen Rathaus, das in seinem 1. Stock nur zwei Schulräume beherbergte, gab es anfänglich gar keinen Unterricht, weil es durch den Krieg überhaupt keine Lehrer gab. Doch dann sollten in diesen 2 Räumchen 200 Schulkinder Platz finden! Es blieb nur eine organisatorische Lösung: Unterricht rund um die Uhr, also in zwei oder gar drei Schichten! Um das leisten zu können, wurde zusätzlich ein Raum im Lehrerwohnhaus (Florstädter Straße / Neugasse) in ein Klassenzimmer umgewandelt. Die Eltern, die sich gewiß Besseres und Schöneres für ihre Kinder vorgestellt hatten, unterstützten die Lehrer, die anfänglich meist nur Hilfslehrer oder „Schulamtsanwärter“ waren, nach besten Kräften, damit sie die Schülergruppen von meist 40 Kindern pro Klasse im „Griff“ behalten konnten. Schon 1949 begann wegen der unbeschreiblichen Raumnot die Planung für ein neues Schulgebäude. Doch es dauerte noch mehrere Jahre, bis es zum ersten Spatenstich für das Gebäude kam. Die Bürgerschaft war nämlich geteilter Auffassung über den rechten Standort: Sollte es in den Bereich des neuen Baugebietes am Haingraben kommen, oder sollte es in unmittelbarer Nähe des Lehrerwohnhauses stehen? Sechs Jahre stritt ein Reichelsheimer Bürger gegen die beschlossene Absicht der politischen Gemeinde, das Gebäude in die Lehrergärten an der Florstädter Straße/Ecke Roßgasse zu errichten. Sechs lange Jahre wurde hartnäckig und stur auf den eigenen Positionen beharrt, wurden alle Rechtsmittel und -wege ausgeschöpft: Widerspruch beim Kreisausschuß - Klage vor dem Landgericht- Klageverfah ren vor dem Oberlandesgericht - Klage vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe - Zurückverweisung an das Landgericht - Entscheidung schließlich durch das Oberlandesgericht … Endlich (!) erhielt die Gemeinde das Nutzungsrecht im ehemaligen Lehrergarten zugesprochen! 1955 wurden die Pläne der neuen Schule zur Genehmigung beim Kreis eingereicht - und am 21. Oktober 1956 konnte sie in einer Feier den Lehrern übergeben werden: Die neue Schule an der Florstädter Straße.


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