Ortsteil Reichelsheim / Feuergraben: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
 
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Hatte man hier vielleicht die Pesttoten verbrannt, um die Seuche einzudämmen? Wer weiß.
 
Hatte man hier vielleicht die Pesttoten verbrannt, um die Seuche einzudämmen? Wer weiß.
  
Wenn man andernorts nach dem Begriff Feuergraben sucht, findet man diesen im Zusammenhang mit "Fließgewässer zur Brandbekämpfung" - meist innerorts dort, wo keine natürlichen Bäche oder Weiher zur Verfügung standen. Das aber war in Reichelsheim nicht der Fall. Die Reichelsheimer hatten die Horloff - zumindest im Osten der kleinen Stadt. Der Feuergrabenweg befindet sich allerdings im Westen. War dort vielleicht ein wasserführender Graben zur Brandbekämpfung für den westlichen Teil der Siedlung angelegt worden ... lange bevor Reichelsheim eine Stadtmauer mit Wehrgraben erhielt? Wer weiß.<br>
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Wenn man andernorts nach dem Begriff Feuergraben sucht, findet man diesen im Zusammenhang mit "Fließgewässer zur Brandbekämpfung" - meist innerorts dort, wo keine natürlichen Bäche oder Weiher zur Verfügung standen. Das aber war in Reichelsheim nicht der Fall. Die Reichelsheimer hatten die Horloff - zumindest im Osten der kleinen Stadt. Der Feuergrabenweg befindet sich allerdings im Westen. War dort vielleicht ein wasserführender Graben zur Brandbekämpfung für den westlichen Teil der Siedlung angelegt worden ... vielleicht auch schon, bevor Reichelsheim eine Stadtmauer mit Wehrgraben erhielt? Wer weiß.<br>
 
Der alte, heute nicht mehr verwendete Gewannname AM FEUERGRABEN [eam feuergroawe] führte wohl zur Namensfindung des Feuergrabenweges, welcher von der ehemaligen  Dorn-Assenheimer Chaussee (heute Seitenarm der Florstädter Straße) bis hinüber zum Weckesheimer Weg (heute Bad Nauheimer Straße) verlief.<br> Erstmalig wurde dieser Weg durch den Bau der Eisenbahnlinie Friedberg/Nidda um 1895/96 geschnitten und es entstand ein neuer Weg parallel der Gleise zu dem  Wegenetz in diesem Bereich - die heutige Straße "Am Feuergraben". <br>
 
Der alte, heute nicht mehr verwendete Gewannname AM FEUERGRABEN [eam feuergroawe] führte wohl zur Namensfindung des Feuergrabenweges, welcher von der ehemaligen  Dorn-Assenheimer Chaussee (heute Seitenarm der Florstädter Straße) bis hinüber zum Weckesheimer Weg (heute Bad Nauheimer Straße) verlief.<br> Erstmalig wurde dieser Weg durch den Bau der Eisenbahnlinie Friedberg/Nidda um 1895/96 geschnitten und es entstand ein neuer Weg parallel der Gleise zu dem  Wegenetz in diesem Bereich - die heutige Straße "Am Feuergraben". <br>
 
Im Zuge der Gewinnung von Wohnraum wurde in dem nach dem Kriege neu erschlossenen Baugebiet ein Teil des Feuergrabenweges zur Sudetenstraße. Durch die Erweiterung des Friedhofes in 1966 wurde der alte Feuergrabenweg in zwei Hälften unterteilt. Die Baupläne einzelner Grundstücke entlang der heutigen Sudetenstraße lauten noch auf die Parzellenbezeichnung "Feuergrabenweg" oder auch "Am Feuergrabenweg".
 
Im Zuge der Gewinnung von Wohnraum wurde in dem nach dem Kriege neu erschlossenen Baugebiet ein Teil des Feuergrabenweges zur Sudetenstraße. Durch die Erweiterung des Friedhofes in 1966 wurde der alte Feuergrabenweg in zwei Hälften unterteilt. Die Baupläne einzelner Grundstücke entlang der heutigen Sudetenstraße lauten noch auf die Parzellenbezeichnung "Feuergrabenweg" oder auch "Am Feuergrabenweg".

Aktuelle Version vom 5. Juli 2022, 21:56 Uhr

Der Begriff "Feuergraben" fällt gerne im Zusammenhang mit Hexenverbrennung und dadurch wird dieses Wort erst einmal interessant.
Sind in dem Feuergraben wirklich Hexen verbrannt worden? Und selbst wenn ... woher kommt der Ausdruck und was hat die Bezeichnung Feuer-/Brandgraben für einen historischen Hintergrund?

Hatte man hier vielleicht die Pesttoten verbrannt, um die Seuche einzudämmen? Wer weiß.

Wenn man andernorts nach dem Begriff Feuergraben sucht, findet man diesen im Zusammenhang mit "Fließgewässer zur Brandbekämpfung" - meist innerorts dort, wo keine natürlichen Bäche oder Weiher zur Verfügung standen. Das aber war in Reichelsheim nicht der Fall. Die Reichelsheimer hatten die Horloff - zumindest im Osten der kleinen Stadt. Der Feuergrabenweg befindet sich allerdings im Westen. War dort vielleicht ein wasserführender Graben zur Brandbekämpfung für den westlichen Teil der Siedlung angelegt worden ... vielleicht auch schon, bevor Reichelsheim eine Stadtmauer mit Wehrgraben erhielt? Wer weiß.
Der alte, heute nicht mehr verwendete Gewannname AM FEUERGRABEN [eam feuergroawe] führte wohl zur Namensfindung des Feuergrabenweges, welcher von der ehemaligen Dorn-Assenheimer Chaussee (heute Seitenarm der Florstädter Straße) bis hinüber zum Weckesheimer Weg (heute Bad Nauheimer Straße) verlief.
Erstmalig wurde dieser Weg durch den Bau der Eisenbahnlinie Friedberg/Nidda um 1895/96 geschnitten und es entstand ein neuer Weg parallel der Gleise zu dem Wegenetz in diesem Bereich - die heutige Straße "Am Feuergraben".
Im Zuge der Gewinnung von Wohnraum wurde in dem nach dem Kriege neu erschlossenen Baugebiet ein Teil des Feuergrabenweges zur Sudetenstraße. Durch die Erweiterung des Friedhofes in 1966 wurde der alte Feuergrabenweg in zwei Hälften unterteilt. Die Baupläne einzelner Grundstücke entlang der heutigen Sudetenstraße lauten noch auf die Parzellenbezeichnung "Feuergrabenweg" oder auch "Am Feuergrabenweg".

Der Feuergrabenweg ist heute kaum mehr auf öffentlichen Karten zu finden.

in rot eingezeichnet der Feuergrabenweg Anfang der 1950er Jahre


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