Ortsteil Reichelsheim / Bomberabsturz am 12. Mai 1944: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. September 2020, 17:53 Uhr

Blick von der Bahnstraße über die völlig zerstörte Erziehungsschule in Richtungtg auf die Post und die Anwesen der Familien Conrad und Horack

Am Freitag, den 12.Mai 1944, waren unzählige Bomberpulks am Himmel über Deutschland um verschiedene Industrieanlagen zu bombardieren. Über Friedberg geriet eine Formation von B17-Maschinen in einen Luftkampf mit deutschen Jägern. Einige der Bomber wurden dabei schwer beschädigt oder gar abgeschossen.

Eine der schwer beschädigten Maschinen wurde von ihrer Besatzung im Bereich über Dorheim verlassen, wo die mit dem Fallschirm abgesprungenen "feindlichen" Soldaten alsbald aufgegriffen und in Gewahrsam genommen wurden. Die führerlose Maschine trudelte weiter und sank im leichten Bogen auf Reichelsheim zu. Über Reichelsheim war die Maschine bereits so niedrig, daß sie mit einer Tragfläche am Schornstein der heute nicht mehr existierenden Molkerei kollidierte. Dieser Flügel wurde durch die Wucht der Kollision abgerissen, die Maschine stürzte, aufgrund der Kollision mit dem Schornstein nun in leichter Drehung, direkt in das damals neu gebaute Verwaltungsgebäude, welches auch den Kindergarten - die Erziehungsschule - beherbergte. Die Scheune von Landwirt Otto Scheibel wurde dabei schwer beschädigt - der Kindergarten bis auf die Grundmauern zerstört. Der Schornstein der Molkerei hatte seitdem eine leichte Schieflage.

Glück im Unglück: Durch die Kollision mit dem Schornstein wurde die Richtung des abstürzenden Bombers geändert und die Zerstörung von Wohnhäusern verhindert. Im Verwaltungsgebäude/Kindergarten war gerade Mittagspause und es war niemand anwesend. Außer einem Pferd, welches eingeschläfert werden musste, war kein weiters Tier oder gar ein Mensch zu Schaden gekommen. Das Bomberwrack lag weitestgehendst auf dem Spielplatz des Kindergartens und der Bingenheimer Straße. Viele Teile wurden auf den Hof der Familie Conrad geschleudert wo auch durch Feuer das Wohnhaus des Anwesens (Bingenheimer Str.31) beschädigt wurde. Der Brand konnte von der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht werden. Eine aus Frankfurt ausgebombte Familie, die in Conrads untergekommen war, hatte durch den Brand noch ihre letzten Habseligkeiten verloren. Die Anwesen Bingenheimer Str. 29 und 32 waren nur leicht betroffen.


siehe hierzu auch: Artikel zum Bomberabsturz auf der Webseite von Alexander Hitz