Ortsteil Beienheim / Die Straßen, Gassen und Plätze im "alten" Beienheim
Inhaltsverzeichnis
- 1 Im Dorf, wo jeder jeden kennt ... braucht man keine Hausnummern
- 2 Bahnhofstraße
- 3 Hauptstraße/ab 1972 Berliner Strasse
- 4 Weckesheimer Straße
- 5 Pfählergasse
- 6 Erbesgasse
- 7 Brunnenweg früher auch "Bachweg" genannt
- 8 Kirchgasse bzw. Zur Kirche
- 9 das HOFGUT
- 10 der PLATZ in der Ortsmitte die "KARLS-RUH"
- 11 der FRIEDHOF
- 12 der "HOTTEGARTEN"
- 13 der HAIN
Im Dorf, wo jeder jeden kennt ... braucht man keine Hausnummern
Hausnummern galten als eine Erfindung der Obrigkeit. Als Landgraf Ludwig X. von Hessen-Darmstadt, der spätere Großherzog Ludewig I. von Hessen, im Jahre 1767 die Hessische Brandversicherungs-Anstalt gründete, mussten alle Hausbesitzer eine Feuerversicherung abschließen. Für ganz Hessen wurde ein sogenanntes Brandkataster erstellt. Die Häuser im Dorf, inklusive Kirche und Schule, waren nun fortlaufend durchnummeriert. Etwa 70 Jahre später kam die Pflicht hinzu, die landesweit einheitlichen, blauen Emaille-Schilder mit den Hausnummern gut sichtbar an jedem Haus anzubringen. Im Alltag der Menschen spielten die Hausnummern weiterhin keine Rolle, und der Postbote kannte jeden im Dorf. Straßennamen schafften dann Orientierung und halfen Durchreisenden ihr Ziel am fremden Ort zu finden. Im Adressbuch von 1906 hatten die Häuser noch die alte Brandkataster-Nummer. Im Buch von 1915 wurde dann für die Beienheimer Einwohner Straße und Hausnummer angegeben. Demnach wurden hier die neuen Adressen zwischen dem letzten Brandkataster (Stand 1911) und dem Beginn des Krieges 1914/18 eingeführt. Aufgrund des Zusammenschlusses mit den anderen 5 Kommunen 1972 mussten einige Straßennamen, damit es nicht zu Verwechslungen kommt, umbenannt werden. Es durfte in der Gesamtstadt Reichelsheim der Straßenname nur ein einziges Mal vorkommen. Hier bei uns betraf dies für das „alte Beienheim“ nur die Hauptstraße - heute Berliner Straße. Für das "neue Beienheim" die Ringstraße - heute Parkstraße.
Bahnhofstraße
Hauptstraße/ab 1972 Berliner Strasse
Weckesheimer Straße
Pfählergasse
Erbesgasse
Brunnenweg früher auch "Bachweg" genannt
Kirchgasse bzw. Zur Kirche
das HOFGUT
der PLATZ in der Ortsmitte die "KARLS-RUH"
In den Jahren 1954/55 wurde dieser Platz komplett umgestaltet. Vorher war er der Ortsmittelpunkt mit Standort des "Alten Spritzenhaus", einem 1906 erbauten Kriegerdenkmal und einer Eiche. Hier wurden auch bis in die 1940er Jahre die Belustigungen zur Kirmes abgehalten. Seinen Namen "Karls-Ruh" erhielt er dann 1955 durch Beschluss des Gemeinderates auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters Karl Kempf; denn mindesten 3 Personen aus der direkten Nachbarschaft hießen mit Vornamen "Karl"! Sein eigener, gleicher Vorname soll hier laut seiner Aussage kein Namensmotiv gewesen sein. Auch heute dient er noch u.a. als Spiel- und Ruheplatz und schon traditionell seit damals zur Inszenierung der Beienheimer Maifeier am 30. April mit Aufstellung des Maibaums- auch ein Weihnachtsbaum zeigt ab 1. Advent immer seine Präsens.
der FRIEDHOF
dieser Friedhof ist der dritte bekannte Platz in Beienheim für Beisetzungen seit dem 15.Jahrhundert. Nr.1 war der Kirchhof an der nördlichen Kirchenseite - die Nr.2 befand sich bis 1844 an der heutigen östlichen Seite der Berliner Straße in Höhe ab der Haus-Nr. 9 außerhalb des damaligen Hains. Das Infobild zeigt den aktuellen Liegeplatz im Norden Beienheims.
der "HOTTEGARTEN"
der HAIN
angedeuteter Verlauf des Hains auf openstreet.map
siehe Artikel zum Hain