Ehrenmal zum Gedenken "Den Toten der Bewegung von 1933": Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
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Die feierliche Einweihung des Ehrenmals war am 19.11.1933, es waren mehrere hundert Gäste und laut Zeitungsbericht an die 6000 Zuschauer vor Ort.
 
Die feierliche Einweihung des Ehrenmals war am 19.11.1933, es waren mehrere hundert Gäste und laut Zeitungsbericht an die 6000 Zuschauer vor Ort.
  
Kurz vor dem Eintreffen der Alliierten hatte man es 1945 abgebrochen.
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Kurz vor dem Eintreffen der Alliierten hatte man es 1945 abgebrochen - genauso wie man aus Angst vor dem vorrückenden "Feind" überhaupt alles hat verschwinden lassen, worauf ein Hakenkreuz zu erkennen war oder eine Zugehörigkeit zu nationalsozialistischen  Aktivitäten hätte vermutet werden können.
  
  
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Es war in den Märztagen des Jahres 33 in den Abendstunden, als 2 Männer ihre Schritte am Peter-Gemeinder-Heim vorbeilenkten und hinaufschritten auf die 5 Minuten von hier entfernt liegende Basaltkuppe, den "Lugberg" oder wie sie im Volksmund heißt "der Luh", der "Luhberg". Ihre Gedanken waren beschäftigt mit den gewaltigen Ereignissen der vergangenen 2 Monate und ihre Herzen waren tief beeindruckt von dem Umbruch des 30. Januar, herbeigeführt von dem größten aller deutschen, dem Führer Adolf Hitler.<br>
 
Es war in den Märztagen des Jahres 33 in den Abendstunden, als 2 Männer ihre Schritte am Peter-Gemeinder-Heim vorbeilenkten und hinaufschritten auf die 5 Minuten von hier entfernt liegende Basaltkuppe, den "Lugberg" oder wie sie im Volksmund heißt "der Luh", der "Luhberg". Ihre Gedanken waren beschäftigt mit den gewaltigen Ereignissen der vergangenen 2 Monate und ihre Herzen waren tief beeindruckt von dem Umbruch des 30. Januar, herbeigeführt von dem größten aller deutschen, dem Führer Adolf Hitler.<br>
 
Und so waren die beiden oben angelangt auf der kahlen Einöde, wo nur dürres Gras wächst, in das hier und da rote Blüten der Steinnelke wie Blutstropfen hineingestreut sind.<br>
 
Und so waren die beiden oben angelangt auf der kahlen Einöde, wo nur dürres Gras wächst, in das hier und da rote Blüten der Steinnelke wie Blutstropfen hineingestreut sind.<br>
Drüben über den dunklen Taunusbergen färbt die untergehende Sonne den Himmel gelb und rot und über der weiten Wetterau liegt abendlicher Friede. Da werden die Herzen weit und dankbar. Man sieht drunten über dem Dach des Peter-Gemeinder-Heimes die die Fahne der neuen, deutschen Jugend sich leis im Abendwind bewegen und die Gedankensind gerichtet auf jene Männer, die fürs neue deutsche Reich in den Tod gingen. Und ein großer Plan setzte sich in die Herzen der beiden Wanderer an jenem stillen Märzabend fest. Wie wäre es, wenn man jenen Toten des 3ten Reiches ein Gedächtnismal, der Jugend ein Mahnmal, auf dieser einsamen Bergeshöhe, von der man so weit hinausschaut, über die Wetterauer Lande, errichten würde? Kein Denkmal, nein! Ein einfaches, schlichtes Ehrenmal zu dem alt und jung der umliegenden Dörfer hinaufschauen könnte und sich aufrichten und stärken könnte im Hinblick auf dieses Heldenopfer!
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Drüben über den dunklen Taunusbergen färbt die untergehende Sonne den Himmel gelb und rot und über der weiten Wetterau liegt abendlicher Friede. Da werden die Herzen weit und dankbar. Man sieht drunten über dem Dach des Peter-Gemeinder-Heimes die die Fahne der neuen, deutschen Jugend sich leis im Abendwind bewegen und die Gedankensind gerichtet auf jene Männer, die fürs neue deutsche Reich in den Tod gingen. Und ein großer Plan setzte sich in die Herzen der beiden Wanderer an jenem stillen Märzabend fest. Wie wäre es, wenn man jenen Toten des 3ten Reiches ein Gedächtnismal, der Jugend ein Mahnmal, auf dieser einsamen Bergeshöhe, von der man so weit hinausschaut, über die Wetterauer Lande, errichten würde? Kein Denkmal, nein! Ein einfaches, schlichtes Ehrenmal zu dem alt und jung der umliegenden Dörfer hinaufschauen könnte und sich aufrichten und stärken könnte im Hinblick auf dieses Heldenopfer! Und der Plan reifte in aller Stille. Bald lag ein kleiner Entwurf vor, der sich mit wenig Unkosten in die Wirklichkeit umsetzen ließe. Die beiden Männer an jenen Märztagen waren der stellungslose Ingenieur Trehser, der im Pfarrhaus Rühl zu Besuch weilte, und der Schreiber dieser Zeilen (Lehrer Heinrich Keller). Letzterer trug seinen Plan dem damaligen Ortsgruppenleiter Bürgermeister Veith vor, der begeistert zustimmte. Auch der Gemeinderat stimmte zu und so wurde die Sache geschafft.
  
  

Version vom 21. November 2018, 12:58 Uhr

Das Ehrenmal auf dem Lochberg zum Gedenken "Den Toten der Bewegung" am Tage der Einweihung, dem 19.November 1933

Nach dem Umbau gepachteter Räume in der „Bingenheimer Mühle“ zu einer „Herberge und Schulungsstätte der neuen deutschen Jugend“, benannt nach Peter Gemeinder, dem verstorbenen NS-Gauleiter von Hessen-Nassau folgte bald die Errichtung eines „NS-Ehrenmales“ auf dem Lug- bzw. Lochberg.

Ein Ehrenmal für die Männer und Frauen, die ihr Leben gelassen haben für die Partei, den Wegbereitern des neuen Deutschlands.

Es soll kein "Prunkmal" werden, nein! Ein einfaches und schlichtes Ehrenmal, zu dem alt und jung der umliegenden Dörfer hinaufschauen könnte und sich aufrichten und stärken könnte im Hinblick auf dieses Heldenopfer.

Mitinitiator und Gestalter dieses „Mahnmals“, war der Reichelsheimer Lehrer Keller, welcher nach Aussagen von Zeitzeugen nahezu jeden Tag dabei beobachtet werden konnte, wie er mit dem NS-Jungvolk und/oder der Hitler-Jugend an der „Baustelle“ wirkte.

Das Ehrenmal bestand aus einem siebeneinhalb Meter hohen und 40cm dicken Lärchenholzkreuz auf einem basaltenen Unterbau. Dieser trägt zwei hölzerne Platten mit der Inschrift "DEN TOTEN" "DER BEWEGUNG" und dazwischen ein hölzernes 90cm großes Hakenkreuz. Rechts und links an den Stirnseiten die Jahreszahl 1933.

Die feierliche Einweihung des Ehrenmals war am 19.11.1933, es waren mehrere hundert Gäste und laut Zeitungsbericht an die 6000 Zuschauer vor Ort.

Kurz vor dem Eintreffen der Alliierten hatte man es 1945 abgebrochen - genauso wie man aus Angst vor dem vorrückenden "Feind" überhaupt alles hat verschwinden lassen, worauf ein Hakenkreuz zu erkennen war oder eine Zugehörigkeit zu nationalsozialistischen Aktivitäten hätte vermutet werden können.


Das Ehrenmal für die Toten der NS-Bewegung auf dem Lugberg

"Die Vorgeschichte"

(entnommen dem Heimatbuch Reichelsheim von Lehrer Heinrich Keller)

Es war in den Märztagen des Jahres 33 in den Abendstunden, als 2 Männer ihre Schritte am Peter-Gemeinder-Heim vorbeilenkten und hinaufschritten auf die 5 Minuten von hier entfernt liegende Basaltkuppe, den "Lugberg" oder wie sie im Volksmund heißt "der Luh", der "Luhberg". Ihre Gedanken waren beschäftigt mit den gewaltigen Ereignissen der vergangenen 2 Monate und ihre Herzen waren tief beeindruckt von dem Umbruch des 30. Januar, herbeigeführt von dem größten aller deutschen, dem Führer Adolf Hitler.
Und so waren die beiden oben angelangt auf der kahlen Einöde, wo nur dürres Gras wächst, in das hier und da rote Blüten der Steinnelke wie Blutstropfen hineingestreut sind.
Drüben über den dunklen Taunusbergen färbt die untergehende Sonne den Himmel gelb und rot und über der weiten Wetterau liegt abendlicher Friede. Da werden die Herzen weit und dankbar. Man sieht drunten über dem Dach des Peter-Gemeinder-Heimes die die Fahne der neuen, deutschen Jugend sich leis im Abendwind bewegen und die Gedankensind gerichtet auf jene Männer, die fürs neue deutsche Reich in den Tod gingen. Und ein großer Plan setzte sich in die Herzen der beiden Wanderer an jenem stillen Märzabend fest. Wie wäre es, wenn man jenen Toten des 3ten Reiches ein Gedächtnismal, der Jugend ein Mahnmal, auf dieser einsamen Bergeshöhe, von der man so weit hinausschaut, über die Wetterauer Lande, errichten würde? Kein Denkmal, nein! Ein einfaches, schlichtes Ehrenmal zu dem alt und jung der umliegenden Dörfer hinaufschauen könnte und sich aufrichten und stärken könnte im Hinblick auf dieses Heldenopfer! Und der Plan reifte in aller Stille. Bald lag ein kleiner Entwurf vor, der sich mit wenig Unkosten in die Wirklichkeit umsetzen ließe. Die beiden Männer an jenen Märztagen waren der stellungslose Ingenieur Trehser, der im Pfarrhaus Rühl zu Besuch weilte, und der Schreiber dieser Zeilen (Lehrer Heinrich Keller). Letzterer trug seinen Plan dem damaligen Ortsgruppenleiter Bürgermeister Veith vor, der begeistert zustimmte. Auch der Gemeinderat stimmte zu und so wurde die Sache geschafft.


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