Datei:Rhm Verlauf Stadtmauer map2015.jpg

möglicher Verlauf der ehemaligen Stadtmauer auf einer Karte aus dem Jahr 2015

Der Verlauf der Stadtmauer ist an einigen Stellen im alten Ortskern noch sehr gut nachzuvollziehen. An einigen Ecken und Kreuzungen wie z.B. Obere Haingasse/Hauptstraße/Turmgasse und auch Untere Haingasse/Hauptstraße/ Neugasse muß man ein wenig improvisieren. Arbeiten (Straßenbau, Kanalbau, Schulneubau, etc.) in diesen Bereichen zeigten teilweise deutliche Spuren ehemaliger Fundamente oder Erdauffüllungen. Der Streckenabschnitt vom Hexenturm zum Turm in der Rossgasse lässt sich ganz und gar schlecht rekonstruieren. Hier kann man nur vermuten. Auch wird hier ein früheres Tor in Richtung auf die Furt in der Horloff vermutet.

Auch eine Vermutung ist, daß Reichelsheim sich irgendwann in früherer Zeit nach Norden hin ausgedehnt hat und der ehemalige Ortskern nur bis zum Bereich Schweizergasse und im weiteren Verlauf über die Hauptstraße in die heute nicht mehr existente Hollergasse, welche etwa parallel zur Bachgasse verlief und von dort Richtung Horloff führte. Dafür spricht, daß eine Typische Anordnung in fränkischen Siedlungen die Kirche als Mittelpunkt galt. Von der Kirchgasse weiß man, daß diese im Ursprung die größte Hauptstraße war. Durch das heutige Friedhofstor führte seinerzeit die Straße über Assenheim nach Frankfurt. Es liegt nahe, daß der Römerberg als Hauptstraße nach Osten hin galt und am Ende des Römerbergs in Verlängerung des Grundstückes Neugasse 25 (einziges schräg angeordnetes Wohnhaus der Straße) zur Horloff hin evtl. auch eine Toranlage gewesen sein könnte. Die heutige Bingenheimer und Florstädter Straße sind erst sehr viel später in dieser Breite als Marktstraße und Prachtstraße ausgebaut worden. Wahrscheinlich im Zuge des Ausbaues der Dorn-Assenheimer Verbindungsstraße und der Ausdehnung nach Norden haben die einstigen Hauptstraßen (Kirchgasse und Römerberg) ihre Funktion als solche eingebüßt.

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