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Die Häuser und Bewohner von Beienheim
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Ab ca. 1800  in den Grenzen des Hain
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Ein Hain umschloss im Mittelalter bis ca. Mitte  19 Jh. fast jedes Dorf in unserer Umgebung. Noch heute findet man in vielen Dörfern und Städten Straßen -bezeichnungen wie „Am Hain oder Haingraben , in Beienheim den Hainpfad.    Bei uns kann  kann man auf diesem historischen Hainpfad auch heute noch „spazierengehen“. Am besten zu erkennen ist dieser Weg wenn man am südlichen Friedhofsausgang rechts in Richtung ehem. Hofgut schaut, es fällt einem die leichte Krümmung des Wegs/Strasse auf. Dieser Weg führt um das alte Dorf herum. Bis 1830 gab es keine Bebauung  ausserhalb des Hain.          Was den Beienheimern am meisten, fehlte waren die Baustoffe wie z.B. Bruchsteine für Fundamente u.s.w. diese wurden aus wurden oft aus der alten Römerstrasse Richtung Melbach geholt. Das Bauholz ist bestimmt aus dem Waldanteil der fuldschen Mark Bingenheim geholt worden, an dieser waren wir Markgenossen. Dieses Bauholz wurde dann an den Zimmerplatz im Hotten –garten gelagert und von Ortsfremden Zimmerleuten verarbeitet und auf -geschlagen. Die Berufsbezeichnung Zimmermann habe ich nicht gefunden.  Den Sand mussten unsere Vorfahren in Schwalheim oder Södel holen. Den Lehm für den Ausbau der Gefacher und zur Herstellung von luftgetrockneten oder später für die Feldbrandziegel wurde in Beienheim unterhalb des „am Höchsten“ abgebaut. Die Stöcke für den Gefacherausbau wurden aus den Hecken in der Beienheimer Gemarkung geschnitten . Oft wurden Baustoffe wiederverwendet.
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'''Die Häuser und Bewohner von Beienheim ab ca. 1800 in den Grenzen des Hain'''
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Ein Hain umschloss im Mittelalter bis ca. Mitte  19 Jh. fast jedes Dorf in unserer Umgebung. Noch heute findet man in vielen Dörfern und Städten Straßenbezeichnungen wie "Am Hain" oder "Haingraben", in Beienheim den Hainpfad.    Bei uns kann  kann man auf diesem historischen Hainpfad auch heute noch "Spazierengehen". Am besten zu erkennen ist dieser Weg wenn man am südlichen Friedhofsausgang rechts in Richtung ehem. Hofgut schaut, es fällt einem die leichte Krümmung des Wegs/Straße auf. Dieser Weg führt um das alte Dorf herum. Bis 1830 gab es keine Bebauung  außerhalb des Hain.          Was den Beienheimern am meisten fehlte, waren die Baustoffe wie z.B. Bruchsteine für Fundamente u.s.w. diese wurden oft aus der alten Römerstraße Richtung Melbach geholt. Das Bauholz ist bestimmt aus dem Waldanteil der fuldischen Mark Bingenheim geholt worden, denn an dieser waren wir Markgenossen. Dieses Bauholz wurde dann an den Zimmerplatz im Hottengarten gelagert und von ortsfremden Zimmerleuten verarbeitet und aufgeschlagen. Die Berufsbezeichnung Zimmermann habe ich nicht gefunden.  Den Sand mussten unsere Vorfahren in Schwalheim oder Södel holen. Den Lehm für den Ausbau der Gefache und zur Herstellung von luftgetrockneten oder später für die Feldbrandziegel wurde in Beienheim unterhalb des "Am Höchsten" abgebaut. Die Stöcke für den Gefacherausbau wurden aus den Hecken in der Beienheimer Gemarkung geschnitten . Oft wurden Baustoffe wiederverwendet.
 
Als einziges Fachwerkhaus aus der Zeit vor 1800 steht in der Berlinerstr. 22,    das Haus Seligmann alte Nr. 4, es ist mit der Denkmalplakette ausgezeichnet worden. Ein stattliches Barockfachwerk war auch unter dem abgerissenen Gasthof Stein gewesen.
 
Als einziges Fachwerkhaus aus der Zeit vor 1800 steht in der Berlinerstr. 22,    das Haus Seligmann alte Nr. 4, es ist mit der Denkmalplakette ausgezeichnet worden. Ein stattliches Barockfachwerk war auch unter dem abgerissenen Gasthof Stein gewesen.
 
Aus der Zeit vor 1800 sind heute in Beienheim nur wenige Häuser vorhanden. Im äusserlich Orginalen Zustand befinden sich in der Pfählergasse  6 alte Nr.51und 10 alte Nr. 53.  In  der Berlinerstr. NR. 22 alte Nr. 3 das Vorderhaus, es wurde im Nov. 2020 abgerissen, die Berlinerstr. Nr.16 alte Nr. 1 soll es ein Fachwerk unter dem Putz geben  und bei anderen auch.                                                       
 
Aus der Zeit vor 1800 sind heute in Beienheim nur wenige Häuser vorhanden. Im äusserlich Orginalen Zustand befinden sich in der Pfählergasse  6 alte Nr.51und 10 alte Nr. 53.  In  der Berlinerstr. NR. 22 alte Nr. 3 das Vorderhaus, es wurde im Nov. 2020 abgerissen, die Berlinerstr. Nr.16 alte Nr. 1 soll es ein Fachwerk unter dem Putz geben  und bei anderen auch.                                                       

Version vom 14. April 2021, 15:17 Uhr

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Die Häuser und Bewohner von Beienheim ab ca. 1800 in den Grenzen des Hain

Ein Hain umschloss im Mittelalter bis ca. Mitte 19 Jh. fast jedes Dorf in unserer Umgebung. Noch heute findet man in vielen Dörfern und Städten Straßenbezeichnungen wie "Am Hain" oder "Haingraben", in Beienheim den Hainpfad. Bei uns kann kann man auf diesem historischen Hainpfad auch heute noch "Spazierengehen". Am besten zu erkennen ist dieser Weg wenn man am südlichen Friedhofsausgang rechts in Richtung ehem. Hofgut schaut, es fällt einem die leichte Krümmung des Wegs/Straße auf. Dieser Weg führt um das alte Dorf herum. Bis 1830 gab es keine Bebauung außerhalb des Hain. Was den Beienheimern am meisten fehlte, waren die Baustoffe wie z.B. Bruchsteine für Fundamente u.s.w. diese wurden oft aus der alten Römerstraße Richtung Melbach geholt. Das Bauholz ist bestimmt aus dem Waldanteil der fuldischen Mark Bingenheim geholt worden, denn an dieser waren wir Markgenossen. Dieses Bauholz wurde dann an den Zimmerplatz im Hottengarten gelagert und von ortsfremden Zimmerleuten verarbeitet und aufgeschlagen. Die Berufsbezeichnung Zimmermann habe ich nicht gefunden. Den Sand mussten unsere Vorfahren in Schwalheim oder Södel holen. Den Lehm für den Ausbau der Gefache und zur Herstellung von luftgetrockneten oder später für die Feldbrandziegel wurde in Beienheim unterhalb des "Am Höchsten" abgebaut. Die Stöcke für den Gefacherausbau wurden aus den Hecken in der Beienheimer Gemarkung geschnitten . Oft wurden Baustoffe wiederverwendet. Als einziges Fachwerkhaus aus der Zeit vor 1800 steht in der Berlinerstr. 22, das Haus Seligmann alte Nr. 4, es ist mit der Denkmalplakette ausgezeichnet worden. Ein stattliches Barockfachwerk war auch unter dem abgerissenen Gasthof Stein gewesen. Aus der Zeit vor 1800 sind heute in Beienheim nur wenige Häuser vorhanden. Im äusserlich Orginalen Zustand befinden sich in der Pfählergasse 6 alte Nr.51und 10 alte Nr. 53. In der Berlinerstr. NR. 22 alte Nr. 3 das Vorderhaus, es wurde im Nov. 2020 abgerissen, die Berlinerstr. Nr.16 alte Nr. 1 soll es ein Fachwerk unter dem Putz geben und bei anderen auch. Intressant ist auch, das fast alle Häuser innerhalb des Hains giebelständig sind und waren. Die einzigen traufständigen Häuser in der Pfählergasse sind Haus Nr. 62 = Pfählergasse 19 der Familie Major, Rosenbecker und das Haus Nr. 53= das Fink n Stein heute Pfählergasse Nr. 10, sowie in der Erbesgasse die alte Nr.6 heute Erbesgasse 4 der Familie Breidenbach und das alte Pfarrhaus Erbesgasse 12 (dieses wurde in den 60er Jahren abgerissen). Ebenfalls traufständig und ab-gerissen ist die Barocke Haus und Hofanlage Gast und Landwirtschaft der Familie Stein Berlinerstr. ???. Es war mit bestimmtheit die schönste und auch grösste Hofanlage in Beienheim. Der „Hoob“, das Hofgut der Freiherrn Rau von Holzhausen hatte nur einenTeil seines Besitzes selbst bewirtschaftet. Einen anderen Teil an Beienheimer Bauern verpachtet. Andere Landbesitzer gab es auch noch z.B. die „Schenk zu Schweinsberg und verschiedene geistliche Einrichtungen. Bedingt durch ihren Konkurs haben die Rau von Holzhausen einen Teil ihres Besitzes an die Gemeinde Beienheim und einen anderen Teil an die Solmser verkauft. Diese versuchten das Hofgut wirtschaftlich nach vorne zu bringen. Das Hofgut der Solms Rödeleim-Assenheim war ende des 19 Jh. an einen Hof -pächter aus Klein-Karben, Herrn Neuhardt verpachtet. Nach Beendigung der Pachtzeit versuchte Herr Neuhardt in der heutigen Pfählergasse nach Ankauf der Pfählergasse 2 u. 4 alte nr. 49 und 50 dort einen modernen landwirtschaft -lichen Betrieb zu entwickeln. Es gelang ihm aus familiären Gründen nicht ! Der aus Schwalheim stammende Johannes Bingel hatte dann in den 1920er Jahren mehr Glück es umzusetzten. Die Solmser hatten auf ihrem Hofgut auch wegweisende Investitionen getätigt um den Pachtbetrieb lukrativ verpachten zu Können. Die späteren Pächter, Familie Reif hatte das Hofgut erst gepachtet und später gekauft. Vielleicht würde ein Mitglied der Familie Reif sich diesem Thema annehmen? Ansonsten waren in Beienheim nur kleine bis kleinste oft nur mit 1.5 Stockwerken versehene Häuschen. Oft wurden diese aufgestockt, heute wundert man sich über die ungeschickten Proportionen von manchen Häusern.

Die Einwohnerzahl von Beienheim wuchs relativ langsam, am 11 Dez. 1818 hatte Beienheim nach dem Kochsalzregister303 Einwohner, bei der Gemeinde -zählung 1880 waren es 408 und die Zählung von 1907 erbrachte 479 Einwohner. Die verbesserten hygienischen Bedingungen werden ende des 19 Jh. ein Bevölkerungswachstum mit sich gebracht haben. Als Beispiel, die med. Erkenntnisse von Ignatz Semmelweiss der in dieser Zeit das waschen der Hände –Kindbettfieber- Ausbildung von Hebammen erkannte und forcierte.

   In Beienheim wurde in der bis ca. 1850, wie bei unseren Nachbarn auch,                 „in die Hecke gesch………..“ , nach dem Brandkataster von 1840 wurden später die ersten „Absitze“ bei der Versicherung angegeben. Es waren meistens die       etwas wohlhabenderen Beienheimer die eine solche Stange zum „absitzen“ in eine Ecke bauten. Was sich daraus entwickelte kennen wir alle noch.

Die erste Nummerierung der Häuser wurde 1800 durchgeführt, wie damals üblich gab es keine Strassennamen und es wurde rundum nummeriert . Beim Haus Gräf, Reuss, Wagner wurde angefangen zu zählen, die hatten die Nr.1 und aufgehört beim Haus Fey, Noftz, Barth mit der Nr. 75. Diese Zählweise war bis ca. 1840 gültig. Bei der Erstellung des Brandkatasters 1840 wurde die Zählweise geändert . Die Häuser Nr. 76, 77, 78 und der Bauplatz für das später entstehende Nr. 79 von Fam. Schleunig wurden vorgezählt, die alte Hausnr. wurde in die neue integriert . Aus der Nr.1 wurde die 4/1 und aus dem Haus 75, die 78/75. Die Häuser welche Ausserhalb des Hains gebaut wurden, waren die Häuser Nr. 1/78 Major, Müller, Sorger, Haus Nr. 2/77 Goldström, Schmidt, Schönwolf und 3/76 Raab, Fleischhauer. Der Baulatz als 4/79 wurde fiktiv mitgezählt, das Haus Schleuning, Hachenburger wurde kam erst nach 1875 hinzu. In der Volkszählungsliste von 1875-80 wurde dieses Grundstück als Bauplatz bezeichnet. Eine weitere Änderung der Hauskennzeichnung ist in den Unterlagen des Stadt- archivs zu finden. In der Personenzählung von 1875 ist aus dem Haus Nr. 4/1 jetzt die Hauptstr. 4 geworden , das Haus Nr. 9/5 die Erbesgasse 17und aus Haus Nr.53 wurde die Pfählergasse 80. Neu ist, die Strassennamen kamen hinzu, die rundum Nummerierung wurde beibehalten bis ca. 1905.


Haus Nr. 4, heute Berliner Str. 22 Um 1900 das Gasthaus "Zur Deutschen Einheit" Besitzer war die jüdische Familie Seligmann. Gasthaus, Kramladen
Besitzer Quelle/Jahr Haus/Str./Bemerk.
Johann Heinr. Mörle Gefällebuch 1800 Hausnr. 4
Konrad Mörle Salzkataster 1819/21 Hausnr. 4
Nicolaus Schilling ab 1855, Brandkataster 1840 Hausnr. 7/4
Georg Philipp Ludwig ab 1857 War aus Frankfurt
Johann Faist III ab 1858
Conrad Frank
Mathildenstift Friedberg ab 1871
Johannes Breitenbach ab 1873
Friederike Ludwig u. Bernfried Seligmann Volkszählung 1875 Hauptstr. 12
Sie war Lumpensammlerin
Gustav Seligmann Volkszählung 1906/1915 Hauptstr.12
Gemeinde Spritzenhaus abgetrennt ca. ab 1800 als 4.1/2 heute Karlsruhe

Interessant ist die Erzählung von älteren Beienheimern, einer der Männer der Fam. Seligmann hätte einen Tapferkeitsorden für seine Kriegsteilname bekommen. Er habe sich als Patriot gefühlt und sein Gasthaus stolz "Zur deutschen Einheit genannt".

Amüsant war auch die Erzählung über die Bad-Nauheimer SA Männern die in Beienheim „uffraame“ sollte und ihren Treffpunkt im Gasthaus "Zur deutschen Einheit" hatten. Nach ein paar Gläser Bier kamen von örtlichen Parteimitgliedern Kinder und haben die Bad-Nauheimer SA Leute aufgeklärt. Diese verließen ohne zu zahlen die Wirtschaft. Am nächsten Tag wäre Bgm. Schönwolf gekommen und hätte Frau Seligmann gefragt "was dei Boubee" nicht bezahlt hätten, er bezahlte dann deren Zeche.

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