Artikel der Rubrik "Damals" / Zustimmung zum Gemeindezusammenschluß
Für den Stadtkurier 17. Dezember 2021
Rubrik "Damals"
Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de
Bildbeschreibung:
Vor 50 Jahren, im Dezember 1971 wurde der Grundstein für die Gliederung zur Großgemeinde Reichelsheim gelegt.
In der Sitzung des Friedberger Kreistags vom 16. Dezember 1971 gaben die Plenumsmitglieder - bei nur vier Gegenstimmen - ihren Segen für den Zusammenschluß der Stadt Reichelsheim mit den Gemeinden Beienheim und Dorn-Assenheim, sowie den Gemeinden des Landkreises Büdingen: Blofeld und Heuchelheim.
Mit großer Mehrheit abgelehnt wurde dagegen der Wunsch der Eingliederung von Weckesheim nach Wölfersheim. Bei der Abstimmung sprachen sich lediglich zwei Abgeordnete für diese Zuordnung aus, 29 stimmten dagegen und elf enthielten sich der Stimme.
Der Zusammenschluß der o.g. Gemeinden zur Stadt Reichelsheim sollte zum 31. Dezember 1971 wirksam werden, da die Landesregierung beabsichtigte, landkreisübergreifende Zusammenschlüsse ab 1972 nicht mehr zu beschließen und damit die Zuführung der Büdinger Kreisgemeinden Blofeld und Heuchelheim nicht mehr möglich geworden wäre.
Abschließend wurde der Kreisausschuss ermächtigt, das Einverständnis des Landkreises zu Eingliederungen zu erklären, wenn es sich um Zusammenschlüsse innerhalb des Kreisgebietes handelt, die mit der Modellplanung des Innenministers übereinstimmen. Diese Ermächtigung bezog sich insbesondere auf die Eingliederung von Weckesheim zu Reichelsheim.
Die Zustimmung der Landesregierung zur neuen Stadt Reichelsheim erfolgte schließlich mit Wirkung zum 01. Februar 1972.
Bis dahin weigerte sich Weckesheim immer noch vehement gegen eine Eingemeindung und hielt an der Entscheidung der Gemeindevertretung fest, nach Wölfersheim eingegliedert zu werden.
Letztendlich wurde die Eingliederung der Gemeinde Weckesheim nach Reichelsheim durch Landesgesetz zum 1. August 1972 beschlossen.
In den Folgejahren war viel Papierkram zu organisieren und auch die Archive der einzelnen Gemeinden wurden zu einem gesamtstädtischen Archiv zusammengeführt, wobei unglücklicherweise eine Menge an historischen Akten und Unterlagen der Entsorgung zum Opfer fiel. Das Gedächtnis der Gemeinden wurde ausgedünnt und irgendwer musste entscheiden, was übernommen wird und was nicht.
In den Jahren 1986/87 hatte Herr Gerhard Hofmann im Auftrag der Stadt Reichelsheim das Archiv neu zu ordnen. Im Zuge dieser Arbeiten erstellte er unter anderem ein umfangreiches Bilderarchiv, in dem alte Fotografien und Ansichtskarten aus allen Stadtteilen zusammengetragen und in langwieriger Arbeit dokumentiert worden sind. Zum Abschluss dieser Arbeiten wurde im November 1988 ein Büchlein herausgebracht: “Bilder erzählen aus vergangenen Tagen“
Dieses Buch ist schon lange vergriffen und nicht mehr erhältlich. Damit es nicht in Vergessenheit gerät, wurde es vom Heimat- und Geschichtsverein eingescannt und auf der Internetplattform Yumpu veröffentlicht. --> https://www.yumpu.com/de/document/read/59970942/bilder-erzahlen-aus-vergangenen-tagen