Artikel der Rubrik "Damals" / Vorstadt Ende der 1960er Jahre

Aus Historisches Reichelsheim

Für den Stadtkurier 15. September 2017 Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:


Die sogenannte Vorstadt Ende der 1960er Jahre.

Vorne rechts das Verwaltungsgebäude der Firma Georg Schieferstein KG, die von 1958 bis 1970 sehr erfolgreich eine Zweigniederlassung in Reichelsheim betrieben hatte. Dahinter der ehemalige Gasthof zur Post mit der Metzgerei Johann Haas und dem Saal im Obergeschoss, wo zumindest zu dieser Zeit neben aller möglichen Familien- und Vereinsfeiern auch alljährlich der Kindermaskenball stattfand. Mit dem Bau der neuen Mehrzweckhalle verlagerten sich alle Vereins- und Familienfeste ab 1970 in die neue große Halle.

Seit Anfang des Jahres ist das Gebäude im Besitz der Familie Grillo, die bereits seit 17 Jahren das Lokal "Il Colosseo" gepachtet hatte. Familie Grillo hat den Wirtschaftstrakt des Gebäudes inklusive des Saals im Obergeschoss komplett saniert und möchte den gesamten Komplex wieder für die Gastronomie genutzt sehen. Im ehemaligen Metzgereiladen wurde eine Eisdiele untergebracht, die sich in der nun offenen Bauweise sehr gut in das Speiselokal integriert. Auch der Saal im Obergeschoss ist mit einem extra Zugang und eigener Bewirtung für kleinere Familienfeiern oder als Besprechungs- und Sitzungssaal hervorragend geeignet.

Am 01.Juli wurde das Ristorante „Il Colosseo“ neu eröffnet. Der „Gasthof zur Post“ hatte die Reichelsheimer lange begleitet und hat eine lange Geschichte. Wann das Haus erbaut wurde lässt sich leider nicht mehr feststellen. Was wir heute noch wissen ist, daß der Gasthof zu Nassauer Zeiten „Nassauer Hof“ hieß. Man nimmt auch an, daß dort im Jahre 1844 die erste Postexpedition gegründet wurde und deshalb nach Auflösung des Herzogtums Nassau im Jahre 1866 das Haus den Namen „Gasthof zur Post“ bekommen hatte. Der Jugendstilanbau stammt aus dem Jahr 1900. Als Wilhelm Sprengel das Anwesen von seinem Onkel Franz Conrad übernahm wurde von W. Sprengel das Gebäude durch eine Metzgerei, den Laden und den Saalbau erweitert.

Das Foto stammt aus dem Fundus von Willy Nohl und wurde uns von Familie Dörfler zur Verfügung gestellt.



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