Artikel der Rubrik "Damals" / Verwundete beim Schwarz-Peterspiel

Aus Historisches Reichelsheim

Für den Stadtkurier 01. Juni 2018
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:


Reichelsheim

Wie schon einige Male berichtet, wurde bereits kurz nach Kriegsbeginn im August 1914 überall in Deutschland Reservelazarette eingerichtet, um die Betreuung verwundeter Soldaten sicherzustellen.
Das für Reichelsheim nächstgelegene Lazarett war in Friedberg.
In den umliegenden Ortschaften wurden die Soldaten für die weitere Genesung in sogenannte Reserve-Lazarette einquartiert. Die Pfarreien der jeweiligen Gemeinden waren für die seelische Betreuung zuständig. Rot-Kreutz-Schwestern sorgten, unterstützt von ortsansässigen freiwilligen Helfern und Helferinnen für die medizinische Versorgung.
Die offizielle Bezeichnung für den Standort Reichelsheim war „Reserve Lazarett Friedberg Abt. Reichelsheim - Wetterau“

Der Reichelsheimer Uhrmacher und Fotograf A. Ochsenhirt hat uns einige Erinnerungsfotos aus dieser Zeit hinterlassen. Hier haben wir eine Aufnahme aus dem Hause der Apothekerfamilie Hans und Emmy Brill, die sich auch sehr intensiv um die „Reichelsheimer Verwundeten“ gekümmert hatten.

Hans und Henriette Brill links am Tisch, weiterhin die Helferinnen Pauline Maley, Marie Eimer, Frieda Faist, Auguste und Alice Weitz.
Dahinter stehend Lina Bopp und zwei weitere nicht eindeutig erkannte Damen. Die Soldaten und Herren in Zivil sind allesamt unbekannt.

Auf der von Marie Eimer hochgehaltenen Tafel steht geschrieben:
Reichelsheimer Verwundete beim Schwarz-Peterspiel – was speziell bei den Damen den (angemalten) Bart erklärt.


Das Foto wurde von Familie Opificius zur Verfügung gestellt.


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