Artikel der Rubrik "Damals" / Reserve-Lazarett-Reichelsheim 1915

Aus Historisches Reichelsheim

Für den Stadtkurier 27. November 2015 Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:

Reserve Lazarett Reichelsheim 1915

Stempel

Bereits kurz nach Kriegsbeginn im August 1914 wurden überall in Deutschland Reservelazarette eingerichtet, um die Genesung verwundeter Soldaten sicherzustellen. Das nächstgelegene Lazarett war in Friedberg stationiert. Schon sehr bald reichte die Bettenkapazität nicht mehr aus und man quartierte in den umliegenden Ortschaften Soldaten ein, die nicht unbedingt in einem Krankenhaus versorgt werden mußten. Die Pfarreien der jeweiligen Gemeinden waren für die Betreuung zuständig – oft unterstützt von Schwestern und einigen ortsansässigen freiwilligen Helferinnen.

Die offizielle Bezeichnung war „Reserve Lazarett Friedberg Abt. Reichelsheim - Wetterau“ (siehe Stempel)

In Reichelsheim waren während des Krieges ständig Soldaten einquartiert, wo zur Erinnerung an ihren Aufenthalt noch einige Gruppenbilder vorhanden sind. Nicht selten waren auch Reichelsheimer Männer dabei, die als Soldat verwundet wurden. In folgendem Foto ist einer der Soldaten abgebildet, der während seiner Quartierung hier in Reichelsheim seine zukünftige Frau gefunden hatte.

ResLazRhm1915.jpg

Das abgebildete Foto von 1915 zeigt neben der Familie von Pfarrer Otto Vogel die Schwestern Hermine Müller und Lina Bechstein aus Friedberg sowie die Helferinnen aus Reichelsheim Marie Hartmann und Emma Lang. Unter den meist unbekannten Soldaten steht in der hinteren Reihe vom Betrachter gesehen rechts Adolf Bausch (Neugasse 13) und daneben der spätere Ehemann von Mina Meier, Hermann Ruthenkolk - beide mit Schirmmütze.