Artikel der Rubrik "Damals" / Lohndrescherei Nohl 1937

Aus Historisches Reichelsheim

Für den Stadtkurier 07. August 2015

"Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
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Bildbeschreibung:


Reichelsheim

Lohndrescherei Nohl 1937


Landwirtschaftliche Revolution
Die Durchsetzung der Dampfdreschmaschine vollzog sich in der Wetterau in einem auch im Vergleich zu anderen Landschaften unerhörten Tempo, so daß es sich fast anbietet, hier den Begriff einer „Landwirtschaftlichen Revolution“ zu verwenden. Nach dem Boom des Jahres 1863 erweiterte sich die Zahl bis 1879 auf 35 Lokomobile in 25 Ortschaften.
Welchen gewaltigen Einschnitt die Anschaffung eines Dampfdreschzuges im Arbeitsleben eines Dorfs bedeutete, beschreibt dieser Ausschnitt aus der Chronik von Nieder-Weisel: „Die Industrie hat in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewaltige Fortschritte gemacht, die auch der Landwirtschaft zugute kamen. So bildete sich im Jahre 1875 eine Gesellschaft von 51 Mitgliedern, die von der Maschinenfabrik Ostheim in Marburg eine 6-pferdige Lokomobile mit Dreschwagen für den Preis von 4525 Gulden = 7757,14 DM nach jetzigem Gelde kaufte. (Wobei nicht festzustellen ist, von welcher DM-Zeit hier die Rede ist) Von dieser Zeit an ist das Dreschen mit dem Flegel, wie es früher gebräuchlich war, fast völlig geschwunden."

Hier ein Bild des Lokomobil-Dreschzuges der Lohndrescherei Nohl aus dem Jahre 1937

Vorn links im Bild sitzend Adolph Nohl (1862-1938) – der Gründer der „mechanischen Werkstätte Nohl“. Daneben sein Sohn und Nachfolger Adolf Nohl (1896-1949).
Im Fenster oben rechts Ida Nohl und Sohn Heinz Nohl, welcher während des Krieges schon als Knabe die Dreschmaschine bedienen mußte, weil die älteren Brüder bei der Wehrmacht eingezogen waren.


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