Artikel der Rubrik "Damals" / Leopold Friedrich Ludwig Schmidt (1846–1914)
Für den Stadtkurier 23. Juli 2021
Rubrik "Damals"
Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de
Bildbeschreibung:
Dorn-Assenheim:
Leopold Friedrich Ludwig Schmidt (1846–1914)
Dieser Name dürfte heute nur noch wenigen Dorn-Assenheimern etwas sagen.
Der aus Weilburg stammende Vater - Wilhelm Friedrich Ludwig Schmidt - war nassauischer Bergwerksverwalter in Dorn-Assenheim. Leopold Friedrich Ludwig war das dritte in Dorn-Assenheim geborene Kind dieser Familie.
Den jungen Herrn Schmidt interessierte die Seefahrt und so lernte er auch “die neue Welt“ kennen. Eines Tages beschloss er in New York zu bleiben und hängte seine Seemannskutte an den Nagel.
Eigentlich wollte er sich in Missouri als Tischler niederlassen, bis man 1871 von Goldvorkommen in Montana hörte. Das war sein Ding – da musste er hin.
In Butte - was zur damaligen Zeit eine Zeltstadt der Goldsuchenden war - half Leopold Friedrich Ludwig als Zimmermann beim Bau der ersten Holzhütten.
Eher zufällig kam er mit einem Franzosen zusammen, der sich sein Geld mit Bier brauen verdiente. Das war jetzt aber wirklich sein Ding! Er stieg in die Brauerei mit ein und übernahm diese, als sein französischer Freund wieder zurück nach Europa ging.
Um das Brauwesen professionell betreiben zu können, besuchte er 1879 die Brauakademie in Worms, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte. Leopold kam frischvermählt zurück nach Montana, mit einer Braut und einem Zertifikat als Braumeister.
Neben dem Betrieb der Brauerei befasste sich Leopold Schmidt auch politisch in seiner Wunschheimat und hatte sich im Laufe der Jahre zu einer bekannten Persönlichkeit emporgearbeitet.
1895 kaufte Leopold eine alte Gerberei in Tumwater - einem seiner Meinung nach optimalen Standort, um eine Brauerei zu betreiben. Diese Gerberei hatte ihren Standort an einer natürlichen Quelle, deren Wasserqualität ihn sehr beeindruckte.
Das war der Beginn eines bis heute sehr erfolgreichen Unternehmens. The Olympia Brewing Company
Auf dem Foto des Konferenzsaales der Olympia Brewing Company aus den 1960er Jahren sieht man an der Wand ein Gemälde, welches der Überlieferung nach ein Geschenk der Gemeinde Dorn-Assenheim an die von Leopold Schmidt gegründete Brauerei gewesen sein soll.
Die Olympia Historical Society wandte sich mit der Frage an den Heimatverein Reichelsheim, ob wir Reichelsheimer – in diesem Fall die Dorn-Assenheimer - diese Überlieferung bestätigen könnten - ob uns etwas darüber bekannt sei.
Über eine Antwort unsererseits würde man sich sehr freuen.
Wenn den Dorn-Assenheimern dieses Gemälde oder diese Geschichte bekannt vorkommen sollte, bitte Nachricht an h.diehl@web.de oder direkt diesen Artikel in Facebook unter @historischesreichelsheim kommentieren.