Artikel der Rubrik "Damals" / Haus Lorentze in der Unteren Haingasse: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
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Aktuelle Version vom 13. März 2020, 17:22 Uhr

Für den Stadtkurier 13. März 2020
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:


Reichelsheim:

Haus Lorentze in der Unteren Haingasse

1870 heiratete der Landwirt und Schreiner Gustav Stier die einzige Tochter des bereits im Jahr 1854 verstorbenen Johann Henrich Coburger und dessen Frau Catharina geb Stier.
Neben Tochter Catharina (ja, sie hieß auch Catharina) gab es noch drei Söhne, welche alle das Elternhaus verlassen hatten.

Johann Henrich Coburger hatte den Hof von seinem Vater Johann Lorentz Coburger geerbt, von dem sich höchstwahrscheinlich der Hausname Lorentze ableitet. Bis hierhin lässt sich zurückverfolgen, daß die Familie seither und bis heute noch im Besitz dieses Anwesens ist.

Die Aufnahme entstand etwa um 1911. Zu dieser Zeit War Gustav Stier schon Witwer und lebte mit seiner Schwiegertochter Lina Stier geb. Nohl und deren Tochter Marie allein im Haus. Sein einziger Sohn Gustav Stier II. verstarb als 24 jähriger 1899 an einer Lungenentzündung, noch bevor dessen Tochter geboren war.

Im Fenster links Lina Stier geb Nohl, Marie Geier spätere verheiratete Pfeffer (Nachbarschaft) und Emilie Nohl (Nichte zu Lina - später nach Bönstadt geheiratet).

Im rechten Fenster Marie Stier spätere verheiratete Bopp und Gustav Stier I.


Sehr interessant ist auch die Straßenlaterne an der Hauswand. In der Vergrößerung lassen sich sehr gut Details erkennen, so, daß man davon ausgehen kann, daß es sich um eine Petroleumlampe gehandelt haben muß.

Irgendwer musste diese in dieser Höhe ja betreut haben. Anzünden, den Docht in die richtige Position drehen, Petroleum auffüllen und auch das Licht wieder löschen. War das die Aufgabe des Hausbesitzers, hat sich der Nachtwächter darum gekümmert oder gab es im Ort jemanden, der ausschließlich damit betraut war?

Ab Juli 1913 wurden in Reichelsheim nach und nach diese Straßenlaternen durch elektrisches Licht ersetzt.

Über der Laterne ist sehr gut die Hausnummer 14 zu erkennen.
Die Hausnummernschilder, die zu dieser Zeit eingeführt wurden, ersetzten die Schilder der laufenden Nummer des Brandkatasters.

Direkt darüber weist ein Schild auf die bestehende Brandversicherungskasse hin - Providentia Mainz, welche 1926 mit der Allianz fusionierte.

Unterhalb des Klappladens sind die “neuen“ Hinweisschilder zur Auffindung des Hydranten und der Schieber angebracht.
Erst vor wenigen Monaten ist Reichelsheim an das Wasserleitungsnetz angeschlossen worden.


Das Foto wurde uns von Erich Sehrt zur Verfügung gestellt.



Rhm UHaingasse 14 um 1911.jpg