Artikel der Rubrik "Damals" / Gaststätte “Zum Raabennest“

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Für den Stadtkurier 24. September 2021
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:

Beienheim: Gaststätte “Zum Raabennest“

Frage: „Wo willstn hi“? Antwort: „Zoum Raab“! - dies war die Antwort der Beienheimer. Die Nicht-Einheimischen sagten „Ins Raabennest“!

Trotz dreier Gaststätten war dies in unserem Ort nach dem Krieg der kulturelle Mittelpunkt für alle Arten von Festlichkeiten und Veranstaltungen.
Der Grund hierfür war und ist auch heute noch, trotz des neuen Bürgerhauses, der große Saal mit Bewirtung! Er ist ein direktverbundener Anbau zur Gasstätte und besitzt sogar eine recht große Bühne sowie eine Kegelbahn.

Das heutige Erscheinungsbild inkl. aller Gebäudeteile entstand 1950 durch seinen Besitzer und Wirt Wilhelm Raab. Das Foto, welches von seiner Tochter Irene zur Verfügung gestellt wurde, zeigt den unverputzten Neubau kurz nach Eröffnung am 15. Oktober des o.g. Jahres.
Die Wirtschaft Raab gab es schon seit 1933; denn da erwarb W. Raab die alte Gasstätte „Zur Erholung“ von den damaligen Besitzern! Der große Saal war schon an diesem Gasthaus angebaut und wurde so, nach Komplettabriss des vorderen Gebäudes Mitte 1950, wieder mit dem abgelichteten Neubau verbunden.
Das Einzige was fehlte war für die Beienheimer eine Bühne und eine wettergeschützte Kegelbahn. Beides wurde schon in den Jahren 1948/49 in Angriff genommen und vollendet. Der Zugang zur Kegelbahn erfolgte nun durch den Saal links der Bühne. Die Toiletten waren und sind noch heute außen im Hof angesiedelt. Seit dem Eröffnungsjahr besteht die aktuelle Gebäudezeile ohne äußerliche Veränderungen. Sanierungen wurde durchgeführt aber der alte Holzdielenboden sowie der hintere hohe Teil des Saales blieben erhalten!

Am 26. Februar 1949 fand die erste Fastnachtveranstaltung im Saal und auf der Bühne mit Elferrat der Beienheimer Karneval-Gesellschaft statt. Vorsitzender damals war nach deren Gründung Otto Dusy.
Volles Haus war in diesem Jahr sowie in den folgenden frühen 50ern garantiert. Das lag an der Nachkriegszeit mit all ihren Entbehrungen.
Alte Bilder belegen mit welchem Engagement die aktiven Fastnachter ihrer Narrenschar unbeschwerte Stunden bescherten.
Damals junge, jetzt alte Beteiligte sagen heutzutage noch: „Ess woar wei in Mainz“

Aus diesen Fastnachtlaunen heraus entstand für das neue Gebäude mit altem Saal und Zubauten der Name „ZUM RAABENNEST„

Seither trägt das, von der damaligen Vertragsbrauerei “Steinhäusser Bräu“ aus Friedberg, angebrachte Gaststättenschild diesen Namen.


Eine Fortsetzung dieses Artikels erfolgt in Kürze

Beitrag und Recherche: Rainer Rosenbecker HGV Reichelsheim e.V. Ortsteil Beienheim
Die Aufnahme wurde uns von Irene Reif geb. Raab zur Verfügung gestellt


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