Artikel der Rubrik "Damals" / Die neue Schule in Weckesheim - 1957

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Für den Stadtkurier 28. Oktober 2022
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals":
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:

Weckesheim:

Die neue Schule 1957

Am Samstag, dem 26. Oktober 1957 wurde in Weckesheim feierlich die neuerbaute Volksschule im Hain eingeweiht.
Es ist dies der dritte Schulhausbau der Gemeinde.
Die erste Schule wurde im Jahre 1697 erbaut. Da Weckesheim damals nur 33 Häuser und etwa 300 Einwohner hatte, genügte ein Klassenraum. Das damalige erste Schulhaus war auch zugleich das Wohnhaus für den Pfarrer. Zuvor fand der Unterricht in einer privaten Stube statt und wurde von dem jeweiligen Geistlichen erteilt.
Nach vorhandenen Ernennungsurkunden wurde der erste Lehrer von Weckesheim im Jahre 1713 durch den Grafen Moritz von Solms eingesetzt.
Gut 100 Jahre später - im Jahre 1902 - entschloss man sich in unmittelbarer Nähe der ersten Schule ein neues Schulgebäude zu errichten, wobei auch eine Wohnung für den Lehrer geschaffen wurde. Es enthielt ein großes Klassenzimmer, ein Lehrmittelzimmer und auch einen Gemeinderatssaal. Dazu kam im Erdgeschoß ein Zimmer für die Geistlichen, die zu dieser Zeit von Wölfersheim aus die Kirchengemeinde in Weckesheim zu betreuen hatten.

Sprunghaft stieg die Einwohnerzahl von Weckesheim, als kurz nach dem Ersten Weltkrieg die Bergarbeitersiedlung gebaut wurde. Einen Schulneubau konnte sich die Gemeinde damals aber noch nicht leisten. In 1935 entschloss man sich dazu, das Schulhaus für einen zweiten Schulsaal und eine weitere Lehrerwohnung aufzustocken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl von Weckesheim abermals sprunghaft an und es mußte dringend Raum für eine dritte Klasse geschaffen werden.
Am 4. August 1956 beschloß der Gemeinderat den Bau eines neuen Schulhauses im Hain an der Straße nach Beienheim. Bereits im Oktober wurde begonnen und im Mai 1957 das Richtfest begangen. Die Gemeinde Weckesheim hatte eine der modernsten Schulen des Hessenlandes bekommen.
Bei den Einweihungsfeierlichkeiten am 26. Oktober 1957 dankte Bürgermeister Karl Bär dem Land, dem Kreis und allen anderen, die bei der Finanzierung tatkräftig mithalfen. Ohne diese Mithilfe wäre der Schulhausneubau in dieser modernen Form nicht möglich gewesen. Sein Dank galt auch allen beteiligten Handwerkern und Firmen sowie dem Architekten Hohmann (Friedberg), der mit dieser Schule ein Meisterstück der Architektur vollbracht habe.
Nach der Schlüsselübergabe durch den Architekten an Bürgermeister Bär (siehe Bild) erfolgte der erste Rundgang für die Öffentlichkeit unter Leitung von Hauptlehrer Migl.

Diese und weitere Aufnahmen der Einweihungsfeier wurden uns von Heidrun Bär, Weckesheim zur Verfügung gestellt und sind auf der Webseite "Historisches Reichelsheim" unter dem Suchbegriff "Weckesheim Schulwesen" mitsamt dem Bericht der Wetterauer Zeitung vom Montag den 28. Oktober 1957 veröffentlicht. Die Informationen zu diesem Artikel sind dem Archiv der Wetterauer Zeitung entnommen.


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