Artikel der Rubrik "Damals" / Dampfbäckerei Diehl um 1930

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Für den Stadtkurier 30. September 2022
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals":
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Bildbeschreibung:

Reichelsheim:

Eine Aufnahme vor dem Ofen in der Dampfbäckerei Diehl um 1930

Der älteste Sohn Walther war nun alt genug, um das Bäckerhandwerk zu erlernen. Hier im Bild mit seinem Vater Adam Diehl an dem neuen Dampfbackofen in der Kirchgasse.
Mühsam und Aufwendig war die Befeuerung eines solchen Dampfbackofens mit Holz oder Kohle. Die Feuerung erforderte eine Menge Brennstoff, bis die nötige, dann aber anhaltende Hitze vorhanden war. Diese moderne Art des Backens ermöglichte jedoch eine deutlich längere Nutzungszeit bei entsprechend gleichbleibender Qualität.
Bis dahin hatte man traditionell Backöfen genutzt, bei denen der Backraum durch ein Feuer erhitzt wurde. In dem so erhitzten Backraum, welcher mit besonderen wärmespeichernden Steinen ausgemauert war, konnte man dann eine Weile backen.
Mit der Zeit kühlte dieser natürlich ab und wenn man weiter Backen wollte, musste der Ofen wieder erhitzt werden.
Mit einem solchen Ofen hatten Wilhelm Richter und Adam Diehl in der seinerzeitigen Dorn-Assenheimer Straße 14 noch gebacken.

Mit dem Dampfbackofen war man nun in der Lage kontinuierlich und auch in größeren Stückzahlen zu backen. Da Heizkammer und Backkammer getrennt waren, konnte während des Backens nachgeheizt und so die Temperatur gehalten werden. Die Wärme wurde dabei vom Heizraum mittels Dampf in einem geschlossenen System durch Röhre in die Backkammer geführt und diese so aufgeheizt.
Der Begriff "Dampfbäckerei" garantierte dem Kunden eine Backwarenherstellung nach neuestem Stand und wurde daher gerne als Namensbestandteil einer modern aufgestellten Bäckerei verwendet.

Bild und Text: Horst Diehl, Reichelsheim

Rhm Backstube Diehl 1930.jpg