Artikel der Rubrik "Damals" / Beschreibung der Kunstdenkmäler von R. Adamy in 1895

Aus Historisches Reichelsheim

Für den Stadtkurier 18. November 2022
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals":
Horst Diehl, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsverein Reichelsheim/Wetterau e.V. (HGV)
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


Dorn-Assenheim:

In dem Buch "Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen von Dr. Rudolf Adamy"; aus dem Jahre 1895 beschreibt der Verfasser seine Eindrücke über, seiner Meinung nach, erwähnenswerte Kunstdenkmäler im Großherzogtum - in diesem Fall des Kreises Friedberg in der Provinz Oberhessen.
Adamy hatte dabei sämtliche 73 Gemeinden nach Kunstdenkmälern erforscht. In 23 Orten fand er das Ergebnis so unbedeutend, daß es seiner Meinung nach nichts zu erwähnen gab.
Sein Hauptaugenmerk lag bei seinen Forschungen wohl offensichtlich bei den Kirchenbauten aber auch altes Mauer- und Steinmetzhandwerk, sowie Metallarbeiten, Glasmalereien und Fachwerkschnitzereien fanden seine Beachtung.

In Dorn-Assenheim hatte Adamy recht ausführlich die Kirche mitsamt der Ummauerung des Kirchhofes und das dazugehörige schmiedeeiserne Tor beschrieben, welches zwei Sandsteinpfosten hat.
Auf einem der Pfosten zitiert er die dort vorgefundene lateinische Inschrift und übersetzt diese wie folgt:

Lese oh Mensch
Denk daß man dich Staub und Erde
durch dies Thor bald tragen werde.
Weis du wann - heut frisch und roth
wirst vielleicht sein morgen tot.

Selbstverständlich hat Adamy auch den Ziehbrunnen in seinem Bericht erwähnt und bei dem Haus schräg gegenüber fällt ihm das Schnitzwerk im oberen Stock des dortigen Fachwerks auf, welches aus Drachen, Rosetten und Schlingwerk besteht und dieses auch noch Farbenspuren aufzeigt.
Dieses Gebäude hat ihn wohl so fasziniert, daß er es als einziges handgezeichnete Bilddokument für Dorn-Assenheim in seinem Buch abdrucken lässt.

Diese Zeichnung, gefertigt von Carl Bronner, Realgymnasiallehrer, Bauforscher und Architekt in Mainz ist hier abgebildet.

Die Fassade des besagten Gebäudes wurde erst jüngst renoviert und zeigt sich nun wieder von seiner schönsten Seite.
Vielleicht werden auch die Schnitzereien wieder farblich hervorgehoben. Adamy hätte seine Freude - wenn er es denn noch sehen könnte.

DornA R Adamy 1895.jpg

In dem oben aufgeführten Buch findet man seinen Bericht über Dorn-Assenheim auf den Buchseiten 56 bis 58 (Blatt 79 bis 81 in der Webansicht)

Die Inhaltsangabe dieses Buches befindet sich am Ende auf den Seiten 308/309