Ortsteil Reichelsheim / Oberhessische Baustein-Industrie GmbH

Aus Historisches Reichelsheim
Screenshot Google Earth

Im Jahr 1924 beantragt die Oberhessische Baustein GmbH in Reichelsheim den Bau einer Fabrikationshalle für Steine auf dem Nachbar-Areal der Molkerei - mehr ist leider nicht bekannt. Gebaut wurde eine Fabrikationshalle und ein Bürogebäude. Die Halle hieß in Reichelsheim immer die AMBI - keiner weiß aber mehr so recht warum.

AMBI steht für „Arthur Müller Bauten und Industriewerk“. In ganz Deutschland entstanden in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg Häuser in Leichtbauweise unter Verwendung von Hohlsteinen. Diese Steine waren eine Mischung aus Zement, Sand, Gips, Lehm und Koksasche und hatten sehr gute Dämmeigenschaften. In unmittelbarer Nähe zur Reichelsheimer Ziegelei war das natürlich ein konkurierendes Unternehmen, jedoch mit einem Stein, der in keinster Weise mit dem Ziegelstein zu vergleichen war. Ein zu dieser Zeit völlig neues Produkt. Scheinbar hatte sich diese Bauweise - zumindest in Reichelsheim und Umgebung - nicht durchsetzen können, denn Steine wurden hier nicht lange gefertigt.

Schon 1927 ging bei der Stadt wieder ein Bauantrag ein - für einen "Wetterauer Großmaststall". Nun wurden hier Schweine gezüchtet und gemästet.

Die Gebäude wurden 2011 abgerissen - seither befindet sich auf dem Gelände ein Verbrauchermarkt.

Bauantrag der Oberhessische Baustein-Industrie vom Juni 1924 (original im Staatsarchiv Darmstadt; Bestand P 11 Nr. 7341/1)

Bauantrag der Oberhessische Baustein-Industrie zur Erweiterung der Trockenhalle vom Juli 1924 (original im Staatsarchiv Darmstadt; Bestand P 11 Nr. 7341/2)