Ortsteil Reichelsheim / Die Straßen, Gassen und Plätze im "alten" Reichelsheim / Vorstadt: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
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[[Datei:Rhm Ak Vorstadt.png|mini|220px|links|Ausschnitt einer Farblithografie um 1890 - rechts der Gasthof zur Post]] Vorstadt nannte man ehemals den Teil von Reichelsheim, welcher sich vor dem Obertor erstreckte - vom Zwinger (Torbereich der alten Stadtmauer) bis hin zur Jahrhunderte alten [[Mühle]]. Hier wurden die ersten Höfe und Häuser außerhalb der ehemaligen Stadtmauern errichtet.  
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[[Datei:Rhm Ak Vorstadt.png|mini|220px|links|Ausschnitt einer Farblithografie um 1890 - rechts der Gasthof zur Post]] Vorstadt nannte man ehemals den Teil von Reichelsheim, welcher sich vor dem Obertor erstreckte - vom Zwinger (Torbereich der alten Stadtmauer) bis hin zur Jahrhunderte alten [[Ortsteil Reichelsheim / Mühle|Mühle]]. Hier wurden die ersten Höfe und Häuser außerhalb der ehemaligen Stadtmauern errichtet.  
  
 
In "Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen von Dr. Rudolf Adamy" aus dem Jahre 1895 beschreibt Adamy die ersten beiden Höfe auf Seite 252 (Blatt 301 in der Webansicht) wie folgt: "Vor dem Oberthore sind noch Reste zweier größerer Hausanlagen. Eine Thorfahrt nach Art der oft erwähnten Wetterauer Holzthore, jedoch in Stein ausgeführt, trägt über dem Thor für Fussgänger die Jahreszahl der Erbauung und ein Monogramm dazwischen; 17 IPG 25. Die Pfeiler der Thorfahrt haben vertiefte Spiegel, der Bogen flache Reliefornamente, der Schlussstein eine Maske. Der Hauptbogen ist überdacht. Die steinernen Pfannen für die Thürflügel sind noch vorhanden. Oestlich von dieser Anlage, an der anderen Seite vor dem Thore, ist noch ein aus Ziegelsteinen erbautes Haus mit einer noch kenntlichen ehemaligen Thorfahrt vorhanden. Dieses Haus soll ein Saalbau gewesen sein. Das anstossende aus Fachwerk erbaute Haus ist über einem Keller errichtet dessen rundbogiger Eingang die Jahreszahl 1730 trägt. Dieses Haus soll dem Fürsten Heinrich von Schwarzburg-Sondershausen gehört haben, der im Jahre 1758 starb und in der Sakristei der Kirche begraben liegt."  
 
In "Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen von Dr. Rudolf Adamy" aus dem Jahre 1895 beschreibt Adamy die ersten beiden Höfe auf Seite 252 (Blatt 301 in der Webansicht) wie folgt: "Vor dem Oberthore sind noch Reste zweier größerer Hausanlagen. Eine Thorfahrt nach Art der oft erwähnten Wetterauer Holzthore, jedoch in Stein ausgeführt, trägt über dem Thor für Fussgänger die Jahreszahl der Erbauung und ein Monogramm dazwischen; 17 IPG 25. Die Pfeiler der Thorfahrt haben vertiefte Spiegel, der Bogen flache Reliefornamente, der Schlussstein eine Maske. Der Hauptbogen ist überdacht. Die steinernen Pfannen für die Thürflügel sind noch vorhanden. Oestlich von dieser Anlage, an der anderen Seite vor dem Thore, ist noch ein aus Ziegelsteinen erbautes Haus mit einer noch kenntlichen ehemaligen Thorfahrt vorhanden. Dieses Haus soll ein Saalbau gewesen sein. Das anstossende aus Fachwerk erbaute Haus ist über einem Keller errichtet dessen rundbogiger Eingang die Jahreszahl 1730 trägt. Dieses Haus soll dem Fürsten Heinrich von Schwarzburg-Sondershausen gehört haben, der im Jahre 1758 starb und in der Sakristei der Kirche begraben liegt."  

Version vom 14. Januar 2018, 12:22 Uhr

Ausschnitt einer Farblithografie um 1890 - rechts der Gasthof zur Post

Vorstadt nannte man ehemals den Teil von Reichelsheim, welcher sich vor dem Obertor erstreckte - vom Zwinger (Torbereich der alten Stadtmauer) bis hin zur Jahrhunderte alten Mühle. Hier wurden die ersten Höfe und Häuser außerhalb der ehemaligen Stadtmauern errichtet.

In "Kunstdenkmäler im Grossherzogthum Hessen von Dr. Rudolf Adamy" aus dem Jahre 1895 beschreibt Adamy die ersten beiden Höfe auf Seite 252 (Blatt 301 in der Webansicht) wie folgt: "Vor dem Oberthore sind noch Reste zweier größerer Hausanlagen. Eine Thorfahrt nach Art der oft erwähnten Wetterauer Holzthore, jedoch in Stein ausgeführt, trägt über dem Thor für Fussgänger die Jahreszahl der Erbauung und ein Monogramm dazwischen; 17 IPG 25. Die Pfeiler der Thorfahrt haben vertiefte Spiegel, der Bogen flache Reliefornamente, der Schlussstein eine Maske. Der Hauptbogen ist überdacht. Die steinernen Pfannen für die Thürflügel sind noch vorhanden. Oestlich von dieser Anlage, an der anderen Seite vor dem Thore, ist noch ein aus Ziegelsteinen erbautes Haus mit einer noch kenntlichen ehemaligen Thorfahrt vorhanden. Dieses Haus soll ein Saalbau gewesen sein. Das anstossende aus Fachwerk erbaute Haus ist über einem Keller errichtet dessen rundbogiger Eingang die Jahreszahl 1730 trägt. Dieses Haus soll dem Fürsten Heinrich von Schwarzburg-Sondershausen gehört haben, der im Jahre 1758 starb und in der Sakristei der Kirche begraben liegt."

Das nächst ältere Gebäude ist der Gasthof zur Post, dessen Baujahr jedoch nicht bekannt ist. Die Bebauung entlang dieser Straße begann wahrscheinlich mit dem Haus des Schneidermeisters Baumann - dessen Baujahr aufgrund der Eintragung ins Brandkataster auf das Jahr 1868 vermuten lässt. 9 Jahre später beginnt in 1877 Wilhelm Horack "auszusiedeln". 1886 folgte das Wohn- und Postgebäude von Theodor Zinser und 1899 entsteht der Hof des Friedrich Binding. 1900 erweiterte Wilhelm Sprengel den Gasthof zur Post mit dem Jugendstilanbau und einem Schlachthaus. 1901 wurde das Wohnhaus zum Hof des Hermann Vogt erbaut. Nach und nach wächst die "Vorstadt"


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