Ortsteil Heuchelheim: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
 
(19 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
== Überblick ==
 
== Überblick ==
[[Datei:Wappen Heuchelheim.JPG|110px|thumb|left|[http://www.ngw.nl/heraldrywiki/index.php?title=Heuchelheim_(Reichelsheim) Link zur Wappenseite]]]
+
[[Datei:Wappen Heuchelheim.JPG|110px|thumb|left|]]
 
Das Gemeindewappen zeigt ein Kugelkreuz auf gelbem Schild. Es heißt: Die Kugel sei als Symbol der Gerechtigkeit ein Hinweis darauf, daß es bereits im frühen Mittelalter im Dorf eine Gerichtsstätte gegeben hat. Die Kugel erscheint auch, umgeben von Palmenblättern, in dem ältesten bekannten Siegel des Dorfes, aus dem Jahr 1677.
 
Das Gemeindewappen zeigt ein Kugelkreuz auf gelbem Schild. Es heißt: Die Kugel sei als Symbol der Gerechtigkeit ein Hinweis darauf, daß es bereits im frühen Mittelalter im Dorf eine Gerichtsstätte gegeben hat. Die Kugel erscheint auch, umgeben von Palmenblättern, in dem ältesten bekannten Siegel des Dorfes, aus dem Jahr 1677.
  
  
Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes als „Hucheneleheim“ stammt aus der Zeit um 1090–1150. Es handelt sich um die Abschrift einer Urkunde im [http://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Eberhardi Codex Eberhardi]. Diese Urkunde bezeugt zugleich Besitz des Klosters Petersberg bei Fulda.
+
[[Ortsteil Heuchelheim / eindeutige Ersterwähnung von Heuchelheim|Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes]] als „Hucheneleheim“ stammt aus der Zeit eines undatierten Güterverzeichnisses. Dieses wird von weiten Teilen der Forschung auf näherungsweise von „um 1090–1150“ datiert. Es handelt sich um die Abschrift einer Urkunde im [http://de.wikipedia.org/wiki/Codex_Eberhardi Codex Eberhardi]. Als sichere Datierung ist somit das Abschlussjahr des Codex mit 1165 anzugeben, das gleichzeitig als Terminus ad quem dient.
  
Heuchelheim gehörte 1255 als Allod zur Münzenberger Erbschaft, dem Nachlass Ulrichs II. von Münzenberg. Die Münzenberger Erbschaft wurde zwischen sechs seiner Schwestern geteilt, aber als Kondominat gemeinsam weiter verwaltet. Die Rechte an den Anteilen – und damit die Herrschaftsrechte über Heuchelheim – wurden weiter vererbt und zum Teil auch verkauft, so dass sich immer wieder unterschiedliche Eigentümergemeinschaften bildeten. Mit der Auflösung der alten Territorialstrukturen in napoleonischer Zeit wurde Heuchelheim dem Großherzogtum Hessen zugeschlagen. Allerdings handelte es sich bis zur Verwaltungsreform von 1821 weiter um teilweise standesherrliches Gebiet, das zu 7/12 dem großherzoglichen Amt Bingenheim, zu 5/12 dem standesherrlichen Amt Ortenberg zugeordnet war. 1821 wurde dann der Landratsbezirk Nidda gebildet, zu dem auch Heuchelheim gehörte, ab 1832 war es dem Kreis Nidda zugeordnet, kurzzeitig während der Revolution von 1848 bis 1852 dem Regierungsbezirk Nidda, ab 1874 dem Landkreis Büdingen.
+
Vermutet wird, das in der Zeit der fränkischen Besiedelung der Wetterau ein fränkischer "militaris" - ein verdienter Veteran und Gefolgsmann - sozusagen als Abfindung - hier ein Stück Land von seinem Dienstherren erhielt, wo er sich mit seiner Sippe niederlassen konnte.
 +
 
 +
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts findet sich im sogenannten „Codex Eberhardi“ des Klosters Fulda ein undatiertes Güterverzeichnis, in dem ein Huchelenheim genannt wird. Dieses undatierte Güterverzeichnis wird von weiten Teilen der Forschung auf näherungsweise „um 1090–1150“ datiert.
 +
 
 +
Auf einer Urkunde vom 3. März des Jahres 1239 bezeugt ein Adolf von Huchelheim eine Schenkungsurkunde des Burgherren Ulrich zu Münzenberg. Seit dieser Zeit taucht  der Name Huchelheim so oder so ähnlich immer häufiger auf.
 +
 
 +
Heuchelheim gehörte 1255 als Allod (Besitz, über den dessen Eigentümer frei verfügen konnte) zur Münzenberger Erbschaft, dem Nachlass Ulrichs II von Münzenberg. Die Münzenberger Erbschaft wurde zwischen sechs seiner Schwestern geteilt, aber als Kondominat (Herrschaft mehrerer über dasselbe Gebiet) gemeinsam weiter verwaltet. Die Rechte an den Anteilen – und damit die Herrschaftsrechte über Heuchelheim – wurden weiter vererbt und zum Teil auch verkauft, so dass sich immer wieder unterschiedliche Eigentümergemeinschaften bildeten.  
 +
 
 +
Mit der Auflösung der alten Territorialstrukturen in napoleonischer Zeit wurde Heuchelheim dem Großherzogtum Hessen zugeschlagen. Allerdings handelte es sich bis zur Verwaltungsreform von 1821 weiter um teilweise standesherrliches Gebiet, das zu 7/12 dem großherzoglichen Amt Bingenheim, zu 5/12 dem standesherrlichen Amt Ortenberg zugeordnet war. 1821 wurde dann der Landratsbezirk Nidda gebildet, zu dem auch Heuchelheim gehörte, ab 1832 war es dem Kreis Nidda zugeordnet, kurzzeitig während der Revolution von 1848 bis 1852 dem Regierungsbezirk Nidda, ab 1874 dem Landkreis Büdingen.
  
 
Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.
 
Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.
 
  
 
==Heuchelheim im Internet==
 
==Heuchelheim im Internet==
  
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Heuchelheim_(Reichelsheim) Offizielle Wiki Seite von Heuchelheim]
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Heuchelheim_(Reichelsheim) Offizielle Wiki Seite von Heuchelheim]
* [http://www.stadt-reichelsheim.de/index_main.php?unid=1553 Heuchelheim auf der offiziellen Homepage der Stadt Reichelsheim ]
+
* [https://www.stadt-reichelsheim.de/leben-wohnen/stadtinformationen/stadtteile/ Heuchelheim auf der offiziellen Homepage der Stadt Reichelsheim ]
* [http://reichelsheim.bemap.eu/ Stadtplan der offiziellen Reichelsheimer Homepage mit Suchfunktion (nicht schlecht - aber ausbaufähig)]
+
* [https://www.map-one.eu/Reichelsheim/ Stadtplan der offiziellen Reichelsheimer Homepage mit Suchfunktion (nicht schlecht - aber ausbaufähig)]
* [http://stadt-reichelsheim.de/index_main.php?unid=1954 Heuchelheimer Runde - Projekte der Bürgerarbeitsgruppe Dorferneuerung seit 2013]
+
* [https://www.stadt-reichelsheim.de/freizeit-tourismus/tourismus/heuchelheimer-runde/ Heuchelheimer Runde - Projekte der Bürgerarbeitsgruppe Dorferneuerung seit 2013]
 
 
  
 
== Web-Links zu Projektseiten mit Inhalten zu Heuchelheim ==
 
== Web-Links zu Projektseiten mit Inhalten zu Heuchelheim ==
  
* [http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/gsrec/current/6/sn/ol?q=heuchelheim Heuchelheim auf LAGIS (Landesgeschichtliches Informationssystem) Hessen]
+
* [https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/ol/id/440021040 Heuchelheim auf LAGIS (Landesgeschichtliches Informationssystem) Hessen]
* [http://wiki-commons.genealogy.net/w/index.php?title=Datei%3AOberhessen-AB-1906.djvu&page=208 Historisches Adressbuch von Oberhessen (1906) im GenWiki]
+
* [https://www.region-frankfurt.de/ Regionalverband Frankfurt/Rhein/Main]
 +
* [https://wiki.genealogy.net/index.php?title=Datei%3AOberhessen-AB-1906.djvu&page=208 Historisches Adressbuch von Oberhessen (1906) im GenWiki]
 +
* [https://vu.contentdm.oclc.org/digital/collection/krt/id/1668 Karte von Hessen und Nassau - Section Giessen von 1819]
 
* [http://goo.gl/y0DwQs David Rumsey Map Collection - Karte des Deutschen Reiches Nr. 486 (Büdingen) von 1893]
 
* [http://goo.gl/y0DwQs David Rumsey Map Collection - Karte des Deutschen Reiches Nr. 486 (Büdingen) von 1893]
 
* [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90011270/df_dk_0000532_0486 Deutsche Fotothek - Karte des Deutschen Reiches Nr. 486 (Büdingen) von 1906]
 
* [http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90011270/df_dk_0000532_0486 Deutsche Fotothek - Karte des Deutschen Reiches Nr. 486 (Büdingen) von 1906]
* [http://www.landkartenarchiv.de/vollbild_tk25.php?q=GermanyMaps_3128_high landkartenarchiv.de - Meßtischblatt Staden 5619 von 1950]
+
* [http://www.landkartenarchiv.de/vollbild_tk25.php?q=GermanyMaps_3128_high landkartenarchiv.de - Meßtischblatt Staden 5619 von 1950 (mit Werbung unterlegt))]
 +
* [http://maps.mapywig.org/m/ALLIED_maps/series/AMS_M841_GERMANY_25K_WEST/5619_STADEN_AMS_M841_(GSGS_4414)_3rd_ed_1951.jpg Meßtischblatt Staden von 1951; AMS M841 / GSGS 4414 (Downloadfähig - hohe Auflösung)]
 
* [http://langen.ykom.de/serverlocal/diys_static/hessen.html Historische Karten auf der privaten Webseite von Kristof Doffing]
 
* [http://langen.ykom.de/serverlocal/diys_static/hessen.html Historische Karten auf der privaten Webseite von Kristof Doffing]
 +
* [http://www.susudata.de/messtisch/tk25.html?lat=50.359042&lng=8.856182&opa=0.8&zoom=14&baselayer=Open%20Street%20Map&overlays=tk25%2C&marker= verschiedene Maps überlagert mit historischen Meßtischblättern (TK25)]
  
 +
{{ArtikelOrtsteilHeuchelheim}}
  
{{ArtikelOrtsteilHeuchelheim}}
+
==[[:Kategorie:Bilddateien_Heuchelheim|Bilddateien zu Heuchelheim]]==
 +
 
 +
unter diesem Link werden die in diesem Wiki verwendeten Bilddateien angezeigt, die mit Heuchelheim im Zusammenhang stehen und als solche gekennzeichnet wurden:
 +
 
 +
'''[http://reichelsheim-wetterau-wiki.de/index.php?title=Kategorie:Bilddateien_Heuchelheim Bilddateien zu Heuchelheim anzeigen]'''
  
 
[[Kategorie:Ortsteile|Heuchelheim]]
 
[[Kategorie:Ortsteile|Heuchelheim]]
 +
[[Kategorie:Ortsteil Heuchelheim]]

Aktuelle Version vom 4. Juli 2023, 09:23 Uhr

Überblick

Wappen Heuchelheim.JPG

Das Gemeindewappen zeigt ein Kugelkreuz auf gelbem Schild. Es heißt: Die Kugel sei als Symbol der Gerechtigkeit ein Hinweis darauf, daß es bereits im frühen Mittelalter im Dorf eine Gerichtsstätte gegeben hat. Die Kugel erscheint auch, umgeben von Palmenblättern, in dem ältesten bekannten Siegel des Dorfes, aus dem Jahr 1677.


Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes als „Hucheneleheim“ stammt aus der Zeit eines undatierten Güterverzeichnisses. Dieses wird von weiten Teilen der Forschung auf näherungsweise von „um 1090–1150“ datiert. Es handelt sich um die Abschrift einer Urkunde im Codex Eberhardi. Als sichere Datierung ist somit das Abschlussjahr des Codex mit 1165 anzugeben, das gleichzeitig als Terminus ad quem dient.

Vermutet wird, das in der Zeit der fränkischen Besiedelung der Wetterau ein fränkischer "militaris" - ein verdienter Veteran und Gefolgsmann - sozusagen als Abfindung - hier ein Stück Land von seinem Dienstherren erhielt, wo er sich mit seiner Sippe niederlassen konnte.

Zu Beginn des 9. Jahrhunderts findet sich im sogenannten „Codex Eberhardi“ des Klosters Fulda ein undatiertes Güterverzeichnis, in dem ein Huchelenheim genannt wird. Dieses undatierte Güterverzeichnis wird von weiten Teilen der Forschung auf näherungsweise „um 1090–1150“ datiert.

Auf einer Urkunde vom 3. März des Jahres 1239 bezeugt ein Adolf von Huchelheim eine Schenkungsurkunde des Burgherren Ulrich zu Münzenberg. Seit dieser Zeit taucht der Name Huchelheim so oder so ähnlich immer häufiger auf.

Heuchelheim gehörte 1255 als Allod (Besitz, über den dessen Eigentümer frei verfügen konnte) zur Münzenberger Erbschaft, dem Nachlass Ulrichs II von Münzenberg. Die Münzenberger Erbschaft wurde zwischen sechs seiner Schwestern geteilt, aber als Kondominat (Herrschaft mehrerer über dasselbe Gebiet) gemeinsam weiter verwaltet. Die Rechte an den Anteilen – und damit die Herrschaftsrechte über Heuchelheim – wurden weiter vererbt und zum Teil auch verkauft, so dass sich immer wieder unterschiedliche Eigentümergemeinschaften bildeten.

Mit der Auflösung der alten Territorialstrukturen in napoleonischer Zeit wurde Heuchelheim dem Großherzogtum Hessen zugeschlagen. Allerdings handelte es sich bis zur Verwaltungsreform von 1821 weiter um teilweise standesherrliches Gebiet, das zu 7/12 dem großherzoglichen Amt Bingenheim, zu 5/12 dem standesherrlichen Amt Ortenberg zugeordnet war. 1821 wurde dann der Landratsbezirk Nidda gebildet, zu dem auch Heuchelheim gehörte, ab 1832 war es dem Kreis Nidda zugeordnet, kurzzeitig während der Revolution von 1848 bis 1852 dem Regierungsbezirk Nidda, ab 1874 dem Landkreis Büdingen.

Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.

Heuchelheim im Internet

Web-Links zu Projektseiten mit Inhalten zu Heuchelheim

Artikel zum Ortsteil Heuchelheim

Hier eine Auswahl zu häufig aufgerufenen Artikel und Rubriken:


In folgendem Suchfenster kannst du nach einem Wort/Begriff suchen.
Die Suche führt entweder direkt zu einem Artikel, dessen Titel zur Eingabe passt,
oder zu einer Liste von Seiten, die den gesuchten Begriff enthalten.

Benötigst du Hilfe zur Suche? Klicke Hier

Diese Webseite wird ständig erweitert und aktualisiert - ein heute nicht gefundener Begriff ist vielleicht morgen schon vorhanden.

Anregungen oder Fragen bitte an admin@reichelsheim-wetterau-wiki.de oder an ein Mitglied des Vorstandes des Heimatvereins

Bilddateien zu Heuchelheim

unter diesem Link werden die in diesem Wiki verwendeten Bilddateien angezeigt, die mit Heuchelheim im Zusammenhang stehen und als solche gekennzeichnet wurden:

Bilddateien zu Heuchelheim anzeigen