Ortsteil Blofeld: Unterschied zwischen den Versionen

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== Überblick ==
  
Die Erstnennung Blofelds findet sich in der im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrten älteren Überlieferung des Klosters Fulda. Hier die Reproduktion der Urkunde mit der Erstnennung Blofelds aus dem "Codex Eberhardi"<ref> Dr. Roberg: Hess. Staatsarchiv Marburg </ref>
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Die Erstnennung Blofelds findet sich in der im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrten älteren Überlieferung des Klosters Fulda.  
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In einem undatierten Güterverzeichnis der fuldischen Propstei Michaelsberg wird auch Blofeld als „Blafelt“ genannt. Das Verzeichnis kann nur auf „um 1160“ (Abfassungszeit des „Codex Eberhardi“, in dem es enthalten ist) datiert werden. Das Abschlussjahr des „Codex Eberhardi" 1165 kann daher als Ansatzpunkt für Jubiläen Blofelds dienen.
  
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Mit dem fuldischen Anteil von Blofeld waren die Grafen von Nidda belehnt; derselbe kam durch den Abt Johann im Jahre 1423 durch Kauf an Philipp von Nassau, bis Nassau denselben 1570 dem Landgrafen Ludwig IV. käuflich überließ.<ref>Georg Justin Wilhelm Wagner: Beschreibung des Großherzogthums Hessen, 1830, Seite 32</ref>
Bl-2.Erstnennung.jpg |Reproduktion, Erstnennung Blofelds."Codex Eberhardi" </gallery>
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<ref>Urkunden im Staatsarchiv: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b2000</ref>
 
 
 
 
Zusammenfassung des Inhalts der Urkunde:
 
Die Propstei zum heiligen Michael geht zurück auf Abt Eigil (812-822). Er errichtete dort eine Kapelle und einen Friedhof für die Verstorbenen, damit die Körper der Gläubigen dort bestattet werden. Danach baute Abt Ruothard (1075-1096) ein Kloster und wandelte es in eine Propstei um.
 
Unter den Gütern, die der Propstei gehörten und in dieser Urkunde verzeichnet sind, ist auch der Ort Blafelt (Blofeld) genannt.
 
 
 
In einem undatierten Güterverzeichnis der fuldischen Propstei Michaelsberg wird auch Blofeld als „Blafelt“ genannt. Das Verzeichnis kann nur auf „um 1160“ (Abfassungszeit des „Codex Eberhardi“, in dem es enthalten ist) datiert werden. Das Abschlussjahr des „Codex Eberhardi" 1165 kann daher als Ansatzpunkt für Jubiläen Blofelds dienen <ref> Dr. Langkabel: Hess. Staatsarchiv Marburg </ref>.
 
<ref> Dr. Roberg: Hess. Staatsarchiv Marburg </ref>
 
 
 
Die Recherchen über die Ersterwähnung Blofelds beim Bistumsarchiv Fulda und dem Hessischen Staatsarchiv Marburg werden durch die nachfolgende gutachterliche Stellungnahme des Hessischen Staatsarchiv Darmstadt  bestätigt.
 
<ref> Dr.Adler. Hess. Staatsarchiv Darmstadt</ref>
 
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Bl-Ersterwaehnung Blofeld.jpg |Stellungnahme des Staatsarchiv Darmstadt vom Dezember 2017</gallery>
 
 
 
== Einzelnachweise ==
 
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Danach  wird Blofeld im Jahre 1294 urkundlich erwähnt, als die „Herren von Blafeld“ dem Kloster Arnsburg Besitzungen in Fauerbach verkaufen. In Blofeld waren zudem die Löwen zu Steinfurth, die Herren von Drahe, die Waise von Fauerbach und die Herren von Geismar begütert.
 
  
 
Das Dorf Blofeld wurde im 30jährigen Kriege verwüstet und völlig entvölkert. Die kleine Kirche (bereits 1349 urkundlich genannt) stand viele Jahre einsam auf weiter Flur, wurde aufgebrochen und vollkommen ausgeraubt; gewissenlose Räuber stahlen sogar die Glocke aus dem Turm. Erst unter der Herrschaft des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen- Homburg-Bingenheim (1648 – 1681) wuchs wieder neues Leben in den Ruinen.
 
Das Dorf Blofeld wurde im 30jährigen Kriege verwüstet und völlig entvölkert. Die kleine Kirche (bereits 1349 urkundlich genannt) stand viele Jahre einsam auf weiter Flur, wurde aufgebrochen und vollkommen ausgeraubt; gewissenlose Räuber stahlen sogar die Glocke aus dem Turm. Erst unter der Herrschaft des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen- Homburg-Bingenheim (1648 – 1681) wuchs wieder neues Leben in den Ruinen.
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Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.
 
Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.
 
  
 
==Blofeld im Internet==
 
==Blofeld im Internet==
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* [http://www.landkartenarchiv.de/vollbild_tk25.php?q=GermanyMaps_3128_high landkartenarchiv.de - Meßtischblatt Staden 5619 von 1950]
 
* [http://www.landkartenarchiv.de/vollbild_tk25.php?q=GermanyMaps_3128_high landkartenarchiv.de - Meßtischblatt Staden 5619 von 1950]
 
* [http://langen.ykom.de/serverlocal/diys_static/hessen.html Historische Karten auf der privaten Webseite von Kristof Doffing]
 
* [http://langen.ykom.de/serverlocal/diys_static/hessen.html Historische Karten auf der privaten Webseite von Kristof Doffing]
* [http://www.heimatverein-rommerz.de/index.php/land-und-leute/menschen/buerger/205-rommerzer-zeitstrahl- Erstnennung Blofelds 1096]
 
 
* [http://www.ortsnamen-in-hessen.de/index.php/30-hessische-ortsnamen/ortsnamenlexikon-fuer-hessen/namen-auf-feld/2734-blofeld-2734 Ortsnamen in Hessen]
 
* [http://www.ortsnamen-in-hessen.de/index.php/30-hessische-ortsnamen/ortsnamenlexikon-fuer-hessen/namen-auf-feld/2734-blofeld-2734 Ortsnamen in Hessen]
  
  
 
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Ortsteile|Blofeld]]
 
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Version vom 24. April 2018, 18:49 Uhr

Überblick

Die Erstnennung Blofelds findet sich in der im Hessischen Staatsarchiv Marburg aufbewahrten älteren Überlieferung des Klosters Fulda. In einem undatierten Güterverzeichnis der fuldischen Propstei Michaelsberg wird auch Blofeld als „Blafelt“ genannt. Das Verzeichnis kann nur auf „um 1160“ (Abfassungszeit des „Codex Eberhardi“, in dem es enthalten ist) datiert werden. Das Abschlussjahr des „Codex Eberhardi" 1165 kann daher als Ansatzpunkt für Jubiläen Blofelds dienen.

Mit dem fuldischen Anteil von Blofeld waren die Grafen von Nidda belehnt; derselbe kam durch den Abt Johann im Jahre 1423 durch Kauf an Philipp von Nassau, bis Nassau denselben 1570 dem Landgrafen Ludwig IV. käuflich überließ.[1] [2]

Das Dorf Blofeld wurde im 30jährigen Kriege verwüstet und völlig entvölkert. Die kleine Kirche (bereits 1349 urkundlich genannt) stand viele Jahre einsam auf weiter Flur, wurde aufgebrochen und vollkommen ausgeraubt; gewissenlose Räuber stahlen sogar die Glocke aus dem Turm. Erst unter der Herrschaft des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen- Homburg-Bingenheim (1648 – 1681) wuchs wieder neues Leben in den Ruinen.

Die bäuerliche Struktur des Dorfes hat sich bis in unser Jahrhundert erhalten. Wie alle übrigen Stadtteile ist Blofeld heute jedoch überwiegend reine Wohnsitzgemeinde und hat etwa 500 Einwohner.

Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.

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Einzelnachweise

  1. Georg Justin Wilhelm Wagner: Beschreibung des Großherzogthums Hessen, 1830, Seite 32
  2. Urkunden im Staatsarchiv: https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=b2000