Ortsteil Blofeld: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Historisches Reichelsheim
Zeile 1: Zeile 1:
 
== Überblick ==
 
== Überblick ==
  
Am 12. Juni 773 wird Beienheim erstmals urkundlich erwähnt. Eine Schenkungsurkunde, mit der der Freiherr von Willerad dem neugegründeten Kloster Lorsch „zwei Huben Ackerland (ca. 75 ha.) im Gau Wetterau in Bigenheim „Beienheim“ vermacht, trägt dieses Datum. Der Name „Bigenheim“ der sich später zu „Bienheim“, „Beyenheim“ und schließlich „Beienheim“ wandelt, wird allgemein von „bige“ (= künstlich errichteter Hügel) abgeleitet. Demnach läge es nahe, beim Wort „bige“ an einen Gerichtshügel zu denken, auf dem von den Freien des Ortes vor der Versammlung Recht gesprochen wurde.
+
Erstmals wird Blofeld im Jahre 1294 urkundlich erwähnt, als die „Herren von Blafeld“ dem Kloster Arnsburg Besitzungen in Fauerbach verkaufen. In Blofeld waren zudem die Löwen zu Steinfurth, die Herren von Drahe, die Waise von Fauerbach und die Herren von Geismar begütert.
  
Im Jahre 1359 wird urkundlich von einem „freihen Gerichte zu Bienheym“ berichtet, das dem Kaiser unmittelbar unterstand. Und in einer Urkunde von 1401 bestimmt Kaiser Ruprecht, dass die Nachbarn zu Byenheim, wenn das Richteramt erledigt sei, aus der Linie der Waise zu Fauerbach, welche im Besitze von Dorheim seien, einen Richter wählen sollten. Diese Familie hatte das Dorf als Reichslehen.
+
Das Dorf Blofeld wurde im 30jährigen Kriege verwüstet und völlig entvölkert. Die kleine Kirche (bereits 1349 urkundlich genannt) stand viele Jahre einsam auf weiter Flur, wurde aufgebrochen und vollkommen ausgeraubt; gewissenlose Räuber stahlen sogar die Glocke aus dem Turm. Erst unter der Herrschaft des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen- Homburg-Bingenheim (1648 – 1681) wuchs wieder neues Leben in den Ruinen.
  
Die Waise zu Fauerbach starben 1558 im Mannesstamme aus. Die Schwester des letzten Wais war mit dem Herrn Jost Rau von Holzhausen verheiratet. Und somit wurden die Freiherren Rau von und zu Holzhausen, die zur mittelrheinischen Ritterschaft in Friedberg gehörten, reichsunmittelbare Territorialherren über Beienheim. Zu ihren Rechten gehörten u. a. das Patronatsrecht, das Recht also, Pfarrer und Lehrer in der Gemeinde einzusetzen. Mit der Errichtung des Rheinbundes 1806 kam Beienheim an das Großherzogtum Hessen, 1853 wurden die Lehen aufgehoben und Hauptmann Gustav von Rau verkaufte das Beienheimer Gut an die Grafen zu Solms-Rödelheim zu Assenheim.
+
Die bäuerliche Struktur des Dorfes hat sich bis in unser Jahrhundert erhalten. Wie alle übrigen Stadtteile ist Blofeld heute jedoch überwiegend reine Wohnsitzgemeinde und hat etwa 500 Einwohner.
  
 
Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.
 
Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.

Version vom 20. Oktober 2014, 14:18 Uhr

Überblick

Erstmals wird Blofeld im Jahre 1294 urkundlich erwähnt, als die „Herren von Blafeld“ dem Kloster Arnsburg Besitzungen in Fauerbach verkaufen. In Blofeld waren zudem die Löwen zu Steinfurth, die Herren von Drahe, die Waise von Fauerbach und die Herren von Geismar begütert.

Das Dorf Blofeld wurde im 30jährigen Kriege verwüstet und völlig entvölkert. Die kleine Kirche (bereits 1349 urkundlich genannt) stand viele Jahre einsam auf weiter Flur, wurde aufgebrochen und vollkommen ausgeraubt; gewissenlose Räuber stahlen sogar die Glocke aus dem Turm. Erst unter der Herrschaft des Landgrafen Wilhelm Christoph von Hessen- Homburg-Bingenheim (1648 – 1681) wuchs wieder neues Leben in den Ruinen.

Die bäuerliche Struktur des Dorfes hat sich bis in unser Jahrhundert erhalten. Wie alle übrigen Stadtteile ist Blofeld heute jedoch überwiegend reine Wohnsitzgemeinde und hat etwa 500 Einwohner.

Seit 1972 bilden die 6 Orte Beienheim, Blofeld, Dorn-Assenheim, Heuchelheim, Reichelsheim und Weckesheim die "Gesamtstadt Reichelseim/Wetterau". Die neugegründete Gesamtstadt Reichelsheim erhält Stadtrechte im Sinne der Hessischen Gemeindeordnung und ein neues gemeinsames Stadtwappen.


Blofeld im Internet


Artikel zum Ortsteil Blofeld

Hier eine Auswahl zu häufig aufgerufenen Artikel und Rubriken:

In folgendem Suchfenster kannst du nach einem Wort/Begriff suchen.
Die Suche führt entweder direkt zu einem Artikel, dessen Titel zur Eingabe passt,
oder zu einer Liste von Seiten, die den gesuchten Begriff enthalten.

Benötigst du Hilfe zur Suche? Klicke Hier

Diese Webseite wird ständig erweitert und aktualisiert - ein heute nicht gefundener Begriff ist vielleicht morgen schon vorhanden.

Anregungen oder Fragen bitte an admin@reichelsheim-wetterau-wiki.de oder an ein Mitglied des Vorstandes des Heimatvereins