Artikel der Rubrik "Damals" / Nachruf Hermann Schäfer gest. am 27.09.1914

Aus Historisches Reichelsheim

Für den Stadtkurier 27. September 2013
Rubrik "Damals"

Verantwortlich und Ansprechpartner für die Rubrik "Damals" ist:
Horst Diehl
Bingenheimer Straße 29
mail-Adresse: h.diehl@web.de


In 1986/87 hatte Herr Gerhard Hofmann im Auftrag der Stadt Reichelsheim unter anderem ein umfangreiches Bilderarchiv erstellt, in dem alte Fotografien und Ansichtskarten aus allen Stadtteilen zusammengetragen und in langwieriger Arbeit dokumentiert worden sind.
Eine Auswahl dieser Bilder wurde nach Abschluß dieser Arbeit wöchentlich im Stadtkurier veröffentlicht und somit allen Bürgern zugänglich gemacht.
Nun - nach 25 Jahren - möchten wir diese Bilder erneut der Öffentlichkeit vorstellen und uns bei allen bedanken, die zu diesem Archiv beigetragen haben.

Wir hatten im Dezember 2012 mit " Weihnachtsgrüße aus Reichelsheim Anno 1950" begonnen und werden nun wöchentlich ein Bild mit der entsprechenden Dokumentation in der Rubrik "Damals" veröffentlichen.

Diese Beschreibungen sind möglicherweise lückenhaft oder gar fehlerbehaftet und sind nach damaligem Wissen überliefert und festgehalten worden.
Wir sind für jeden ergänzenden Hinweis dankbar und für jeden Verbesserungsvorschlag offen.


Bildbeschreibung:


Reichelsheim:

Hermann Schäfer † am 27.09.1914

Hermann Schäfer ist wohl der einzige Reichelsheimer Kriegsteilnehmer aus dem 1. Weltkrieg, dessen Gedächtnisschrift unter anderem auch in der „Neuen Tageszeitung“ Friedberg abgedruckt wurde.

Hermann Schäfer war der einzige Sohn des damaligen Reichelsheimer Lehrers Adam Schäfer gewesen.

Er wohnte im Amtshaus an der Florstädter Straße.

Geboren am 12. Dezember 1887 trat er nach vierjährigem Besuche der Volksschule in das Gymnasium zu Friedberg ein. Anschließend studierte er in Gießen und Heidelberg Jurispudenz. Nach bestandenem Examen war er als Rechtsreferendar am Amtsgericht Friedberg.


Seinen Wehrdienst absolvierte er von 1911 bis 1912. Nach der Mobilmachung rückte er im August 1914 als Reservist nach Zweibrücken ein und bildete dort Rekruten aus.

Am 20. September erfolgte die Verlegung per Bahn nach Namur in Belgien; von da in Eilmärschen Richtung Maricourt in Nordfrankreich.

Dort kam seine Einheit am 27. September 1914 ins Gefecht. Gegen 10:00 Uhr morgens wurde Hermann Schäfer verwundet - er verstarb wenige Stunden später auf dem Verbandsplatz in Hardecourt, wo er auch begraben liegt.

Sein Nachruf und Lebenslauf mitsamt der von Pfarrer Vogel in der Kirche zu Reichelsheim gehaltenen Gedächtnisrede wurde im Oktober 1914 im Heimatblatt als auch in der Neuen Tageszeitung abgedruckt.



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